Projekt:Kilts, Dudelsäcke und Baumstammwerfen

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Unter dem Titel "Night of the Scots" lud das gleichnamige Projektseminar des Grafinger Gymnasiums Gäste ein, die schottische Kultur kennen zu lernen

Von Klemens Hering, Grafing

Wer die Klänge eines Dudelsacks, martialische Sportarten und guten Whisky mag, konnte am Freitagabend im Grafinger Gymnasium bei der "Night of the Scots" einen schönen Abend verbringen. Das gleichnamige Projektseminar der zehnten Klassen hatte die Nacht der Schotten organisiert. Unter der Leitung von Susanne Saller-Selbertinger, der betreuenden Lehrkraft, funktionierten die Schüler einen Teil des Gymnasiums zu einem Zentrum schottischer Kultur um.

Dermot Keogh spielte Lieder auf dem Dudelsack und der Schauspieler Michael Lieb gab unter seinem Pseudonym Michael McLove in traditioneller schottischer Tracht mit Schwert und Dolch eine Vorstellung. Interessierte konnten einen Ceilidh-Crashkurs machen. Ceilidh, "Keyli" ausgesprochen, ist ein traditioneller schottischer und irischer Tanz. Wer den Film "Titanic" mit Leonardo DiCaprio gesehen hat, wird sich an die stimmungsvolle Tanzszene der irischen Passagiere unter Deck erinnern. Die gleiche Form gesellschaftlicher Zusammenkünfte ist auch in Schottland Tradition.

Bei einer schottischen Nacht darf natürlich ein Pub nicht fehlen. Typisches, schottisches Bier wurde ausgeschenkt und beim Pub-Quiz konnten die Besucher zeigen, was sie über schottische Gastronomie wissen. Auch Whiskys wurden verkostet. Die Schulmensa steuerte Fish'n'Chips und andere Spezialitäten wie Haferkekse mit Cheddar Käse und "Shortbread", süßes Mürbteiggebäck, bei. Einer der Höhepunkte waren die Highland Games. Das bekannte Werfen von Baumstämmen war nur eine der sieben Disziplinen. Traditionell sind die Baumstämme sechs Meter lang und wiegen bis zu 60 Kilogramm. Ziel bei der Disziplin ist nicht die Weite des Wurfes, sondern die Präzision. Der Baumstamm muss sich genau einmal überschlagen und der Länge nach umfallen.

Um Kraft geht es bei der Disziplin "Stein auf Fass". Je nach Altersklasse werden unterschiedlich schwere Steine auf Fässer gehoben. Der schwerste Felsen ist kaum vom Boden aufzuheben. Beim "Farmers Walk" wird zwei Milchkannen tragend gestartet, um eine Pylone gerannt und zur Startlinie zurückgekehrt. Der oder die Schnellste gewinnt. Beim Strohsackwurf geht es darum, einen Strohsack über eine bestimmte Höhe zu werfen und beim Steinstoßen zählt die Weite des Stoßes. Steinstoßen ist dem Kugelstoßen ähnlich und beim Highlander-Ritt wird im Huckepack ein Parcours gelaufen. Bei der Disziplin Fassrollen besteht weniger Erklärungsbedarf, ein Fass wird um eine Pylone gerollt. Durch die verschiedenen Disziplinen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, war es ein Spaß für Groß und Klein.

Geplant ist die "Night of the Scots" bereits seit Anfang des Schuljahres. Ein weiteres Projekt-Seminar ist die "Nox Latina", die Lateinische Nacht. Von anderen Schülern organisiert, aber im gleichen Format gibt es Weinausschank, eine Feuershow und andere typisch römische Attraktionen.

© SZ vom 23.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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