Kalendarisch beginnt der Frühling dieses Jahr am 20. März, kulturell jedoch schon einige Tage früher: Zum sechsten Mal initiiert die Praxis für Kultur in der Heinrich-Vogl-Straße 4 in Ebersberg den Kulturfrühling. Knapp sechs Wochen lang können sich Interessierte dort über eine bunte Mischung aus Musik sämtlicher Stilrichtungen freuen.
Den Anfang macht Oliver Jaeger mit seinem Soloprogramm "mediterran - atlántico", in dem er Musik aus Europa und Südamerika präsentiert. Bei ihm steht die klassische Habanera neben Klängen von Flamenco, Tango oder Fado, neben Tönen aus Regionen, in denen die spanische Gitarre im Lebensgefühl verankert ist. Außer Gitarre spielt Jaeger Bandoneon und - als einer von ganz wenigen - das "vergessene Instrument" Symphonetta. Zu sehen und vor allem hören am Freitag, 13. März, um 20 Uhr.
Eine kunstvolle Verwebung von Klang, Musik, Wort und bewegten Bildern erwartet die Zuschauer am Samstag, 14. März, 20 Uhr, mit der Erzählperformance "La Loba - Märchen, Mythen und Legenden von starken Frauen": Rusydah Ziesel, Marina Lahann und Silvia Hein zeigen Wege auf, wie man das Vergessene und Verdrängte wieder ins Leben holt und zu neuer Kraft aufbauen kann. Am Samstag, 21. März, 20 Uhr, sind, wie der Titel des Abends schon sagt, "Señor Blues - Puristen am Werk". Die Gitarristen Guido Rochus Schmidt und Tom Höhne spielen geradlinigen, kantigen Blues, bei dem man sich schnell nach Texas, Louisiana oder ins Mississippi-Delta versetzt fühlt.
Der diesjährige 250. Geburtstag des Komponisten Ludwig van Beethoven wird auch in der Ebersberger Kulturpraxis gefeiert: Am Sonntag, 22. März, um 11 Uhr, lässt Cornelia Fuchs ihr Klavier erzählen und Beethoven nachspüren: Wer war dieser Mensch? Was war das für eine Zeit, in der er lebte? Eingeladen sind Menschen von sechs Jahren an.
Dass der Sound der Heimat auch anders klingen kann, cool nämlich und groovend, stellt der bayerische Liedermacher Phil Höcketstaller alias "Hundling" unter Beweis. In seinem Soloprogramm durchstreift er am Freitag, 27. März, 20 Uhr, musikalisch ein Revier, das von Untergiesing bis nach Nashville und Chicago reicht.
Sie haben vor Jahrzehnten zusammen studiert, nun treten sie in einem Revival wieder zusammen auf: Rudi Zapf und Elisabeth Huber spielen Pedalhackbrett und Konzertharfe. Am Samstag, 28. März, 20 Uhr, wollen sie einen Auftritt von vor 40 Jahren wiederholen - mit Hackbrett-Sonaten von Carlo Monza, Melchior Chiesa, Angelo Conti, Pietro Beretti und Antonio Vivaldi. Im Zeichen des Folk steht der Freitag, 3.
April. Um 20 Uhr entführen der Amerikaner Paul Stowe und der Brite Trevor Morriss, die Matching Ties, ihr Publikum in eine Welt aus irischem, englischem, schottischen Folk und amerikanischem Bluegrass.
Ohne Strom? Geht auch: The Red Hot Serenaders bringen stilgerecht auf einer Vielzahl außergewöhnlicher Vintage-Saiteninstrumente eine Menge Groove und eine Prise Schmalz aufs Parkett. Am Freitag, 24. April, 20 Uhr, liefern Rainer Wöffler und Tanja Wirz hochprozentigen Blues, heißen Jazz und rattenscharfen Ragtime.
Den Abschluss des Kulturfrühlings in Ebersberg schließlich gestaltet das Quartett In-Swingtief. Thomas Buffy an der Violine, Sänger Felix Leitner an der Maccaferri-Gitarre, Stefan Degner an der Jazzgitarre und Sabrina Damiani am Kontrabass servieren treibende Rhythmen, fesselnde Improvisationen und gefühlvolle Melodien, die das Publikum an Orte wie das Paris der Zwanziger oder den Strand von Ipanema entführen. Dieses letzte Konzert der Frühlingsreihe steigt am Samstag, 25.
April, um 20 Uhr. Alle Veranstaltungen finden in der Praxis für Kultur, Heinrich-Vogl-Straße 4, in Ebersberg statt. Der Eintritt ist frei, der Hut geht um. Reservierungen bitte an sybille.fuchs@praxisfuerkultur.de, telefonisch unter (0174 ) 413 85 68 oder (08092 ) 8526619. Weitere Infos unter www.praxisfuerkultur.de.