Positive Bilanz:Platz für neue Plieninger

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Roland Frick, Bürgermeister von Pliening. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Feuerwehr, Kinderhaus und Baugebiete sind Thema einer ruhigen Bürgerversammlung

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Die Wuid'n Bixn - der Plieninger Madlverein - und die Burschenvereine Pliening und Landsham mussten keine Sorge haben, dass Gläser fliegen oder Stühle umgeschmissen würden, als sie im Bürgersaal am Donnerstagabend die Anwesenden mit Getränken versorgten. So unaufgeregt war schon lange keine Bürgerversammlung in Pliening mehr verlaufen. Keine einzige Anfrage war in der Gemeinde vorher eingegangen. Auch von den etwa 120 Besuchern im Saal - darunter viele Kinder und Jugendliche, die für ihre sportlichen Leistungen geehrt wurden - kamen keinerlei Einwände oder Nachfragen, als Bürgermeister Roland Frick (CSU) seinen Rechenschaftsbericht beendet hatte.

So war seine Mitteilung, dass nicht mehr die Österreicher die stärkste ausländische Bevölkerungsgruppe in Pliening sind, sondern neuerdings die Rumänen - 64 im Vergleich zu 59 - fast schon eine der spektakulärsten des Abends. Insgesamt sind 5954 Menschen in der Gemeinde zu Hause, wobei der Anteil der über 66-Jährigen weiter steigt. In der Grundschule - die Leitung hat Anfang des Schuljahrs Katrin Dung vom langjährigen Rektor Peter Bachmeier übernommen - konnten heuer nur zwei erste Klassen gebildet werden, 2017 waren es drei. Das allerdings dürfte sich spätestens ändern, wenn die Kinder der Zuzügler in den Baugebieten Landsham Süd, Pliening Nord-West, Am Siglweg und westlich des Keferloher Wegs ins schulpflichtige Alter kommen. In Landsham hat die Gemeinde im Hinblick auf den Zuzug junger Familien im Oktober dieses Jahres mit dem Bau eines neuen Kinderhauses für je drei Krippen- und Kindergartengruppen begonnen, das im September 2019 fertig sein soll - "nein, fertig sein muss", wie Frick betonte. Die frei verkäuflichen Grundstücke im für etwa 200 Neubürger ausgelegten Baugebiet seien bereits veräußert, berichtete er. Demnächst werde auch das günstige Bauland, das bevorzugt Einheimischen zugute kommen soll, vergeben. Weil also in Landsham für die Gemeinde alles nach Plan läuft, kann, wie Frick berichtete, zum Jahresende der 1,5-Millionen-Euro-Kredit getilgt werden, den Pliening 2012 aufgenommen hatte, um das Gelände für den Dorfplatz in Landsham zu kaufen. Der ist mittlerweile ebenso fertig wie das Verkaufsgebäude für Veranstaltungen, um dessen Bau es in der Gemeinde einiges Hin und Her gab.

Eine Aufregung hatte es im Rathaus aber doch gegeben. Das Straßenbauamt Rosenheim hatte sich der Planung für eine eigene Zufahrt zur geplanten Plieninger Feuerwehr verweigert. Stattdessen sollten Fahrzeuge über die Zufahrt der benachbarten Geltinger Wehr geleitet werden. "Aber es sind zwei unabhängige Wehren und zwei Grundstücke, also brauchen wir auch zwei Zufahrten", sagte Frick. Just am Donnerstag aber sei diese Baustelle mit einem positiven Bescheid vom Straßenbauamt beseitigt gewesen. So plant die Gemeinde nun die echte Baustelle im Frühjahr zu eröffnen, so dass nach 30 Jahren ein Ende für die notdürftige Unterbringung der Wehr im Bauhof absehbar ist.

Zu den Neuerungen in der Gemeinde gehört der 5000 Quadratmeter große Festplatz am Bürgerhaus, wo bis April 2017 eine Traglufthalle für Asylbewerber stand. Ursprünglich sollte der Gemeindegrund nach dem Abbau der Halle wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Nachdem die Fläche nun erschlossen ist, soll sie für Feste oder auch mal für einen durchreisenden Zirkus zur Verfügung gestellt werden. Sie wird im Frühjahr mit Magerrasen bepflanzt.

© SZ vom 17.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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