Pliening:Konzept für Plienings Senioren

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Ergebnis einer Expertenrunde auf der Tagesordnung

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Im gemeindlichen Haushalt hat die Vorplanung für ein Plieninger Seniorenwohnheim schon lange eine eigene Haushaltsstelle. Nun kommt tatsächlich Leben in das Vorhaben. Im Februar hatte der Gemeinderat die Erarbeitung eines Konzepts in Auftrag gegeben, in dem der Bedarf an Pflegeplätzen ermittelt, aber auch unterschiedliche Wohnformen erörtert werden sollten. Die Ergebnisse eines Expertengesprächs, moderiert von Sabine Wengg und Annegret Schefold von der Münchner Koordinationsstelle "Wohnen im Alter", sollen zur Grundlage einer öffentlichen Veranstaltung im September werden, am Donnerstag standen sie auf der Tagesordnung des Gemeinderats.

An der zweieinhalbstündigen Expertenrunde hatten sich neben Bürgermeister Roland Frick und Gemeinderatsmitgliedern aller Fraktionen, darunter die Seniorenbeauftragte Angelika Diefenthaler, sowie einiger Mitglieder der Rathausverwaltung auch Vertreter Sozialer Institutionen wie AWO, Caritas und Bayerisches Rotes Kreuz beteiligt. Und eines ist bereits deutlich geworden: Ein klassisches Pflegeheim will in Pliening niemand. Stattdessen wurden flexible Wohnformen diskutiert, betreutes oder generationenübergreifendes Wohnen. Dazu kommen soll die Möglichkeit, dass die Bewohner nach Bedarf flexible Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Das Wohnprojekt soll keinesfalls irgendwo am Rand angesiedelt werden, sondern, sowohl was die Lage als auch, was den Charakter und die Ausgestaltung angeht, mitten im Leben der Gemeinde zu finden sein. "Begegnungsräumlichkeiten, Spielplatz für Erwachsene, genügend Grün, kein Seniorenheim-Charakter" waren einige der Stichworte, die auf Flipchartzettelchen notiert wurden. Das Haus oder die Häuser sollen zu Begegnungen und zum Miteinander von Bewohnern und anderen Gemeindebürgern einladen. Eine Forderung ist bereits erfüllt: Die Gemeinde plant für die Anlage seit Jahren unweit des Rathauses auf dem Grundstück neben der Plieninger Kirche.

Die Teilnehmer der Runde diskutierten auch darüber, dass der Wohnraum älteren Menschen eher langfristig zur Verfügung stehen soll. Die Möglichkeit, in eine Station mit intensiverer Betreuung innerhalb des Hauses umzuziehen, wenn der Gesundheitszustand eines Bewohners das erfordert, war ein weiterer Punkt, der debattiert wurde. Das neu zu schaffende Angebot einer Tagespflege aber auch eine Tagesbetreuung könnten Bausteine sein, Senioren das "Zuhausebleiben" auch dann noch zu ermöglichen, wenn sie nicht mehr ganz ohne Hilfe auskommen können. Einig waren sich die Teilnehmer der Runde in einem weiteren Punkt: Pliening braucht "professionelle, pflegeergänzende Dienstleistungen". Es gebe immer mehr Menschen, die Hilfe im Haushalt benötigten, aber auch so genannten "Kümmerer" brauche man in Pliening, die dafür sorgten, dass ältere Menschen nicht zunehmend ohne soziale Kontakte auskommen müssten und vereinsamten. Eine Idee war auch, Fahrdienste einzurichten, die den Kontakt zwischen in Pliening lebenden Senioren und den Bewohnern eines wie auch immer gearteten Wohnprojekts ermöglichen würden.

Konkreter sollen die Planungen werden, wenn auch die Plieninger Bürger in die Überlegungen mit einbezogen worden sind. Das soll am Freitag, 16. September, von 14.30 Uhr an im Bürgerhaus geschehen. Geplant sind die drei Themengruppen: Wohnformen, Pflegerische Angebote sowie Sonstige Hilfen und Ansprechpartner. Am Ende steht eine moderierte Diskussionsrunde.

© SZ vom 26.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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