Pliening:Kinderhaus in Landsham

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Gemeinderat beschließt Neubau für 2017

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Bisher ist die Gemeinde mit ihrer Kinderbetreuung gut ausgekommen. 200 Kindergartenplätze stehen Drei- bis Sechsjährigen in Pliening zur Verfügung, dazu kommen 48 Krippenplätze. Die Elterninitiative Pliening bietet im Familienland über ihre zwölf Krippenplätze hinaus Spielgruppen für Kleinkinder und Eltern-Kind-Gruppen an. Sie ist außerdem Träger des Horts für 100 Kinder und der Mittagsbetreuung im Anbau der Grundschule für 50 Kinder.

Dass aber in den kommenden Jahren aufgestockt werden muss, angesichts des Wachstums, das etliche Neubaugebiete in den Ortsteilen mit sich bringen, steht fest. Bereits für dieses Jahr hatte der Gemeinderat 100 000 Euro für Planungskosten in den Haushalt eingestellt. Mit dem Baubeginn für ein weiteres Kinderhaus rechnet man allerdings nicht vor kommendem Jahr. Vorsorglich wurden im Finanzplan für den Haushalt 2017 schon mal 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Drei weitere Kindergarten- und drei Krippengruppen sollen, das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstagabend nun beschlossen, in Landsham südlich der Ulrich-Nanshaimer-Straße entstehen.

Vor allem die Neubürger, die in das Baugebiet Landsham-Süd einziehen werden, hat die Gemeinde mit dieser Planung im Auge. Wie Geschäftsleiterin Gabriele Jung den Gemeinderäten erläuterte, wird sich anhand der erwarteten Zuwanderungszahlen der Betreuungsbedarf für Kinder unter drei Jahren derart erhöhen, dass bereits im Kindergartenjahr 2016/17 elf Krippenplätze in Pliening fehlen werden. Im Jahr darauf hätte die Gemeinde für die Unter-Dreijährigen, für die es ja seit 2013 einen Rechtsanspruch auf Betreuung gibt, 17, im Jahr 2019/2o bereits 31 Plätze zu wenig. Spätestens Ende 2017, so hofft man im Rathaus, soll mit dem Verkauf der Grundstücke für etwa 200 Neubürger in Landsham-Süd begonnen werden. Weitere Zuzüge wird es auch auf dem Greimel-Anwesen und Am Tanzfleckl in Gelting geben, wo für 60 beziehungsweise knapp 100 Menschen neu gebaut wird. Am Siglweg in der Ortsmitte und an der Erdinger Straße-Süd wird ebenfalls neues Baugebiet ausgewiesen. Alles in allem rechnet die Rathausverwaltung mit 460 bis 540 Personen - und einem Minus an Kindergartenplätzen, das sich bis 2019/20 auf 80 summieren könnte.

"Sie sehen ja, dass wir Probleme bekommen", sagte Bürgermeister Roland Frick (CSU), und die Gemeinderäte folgten der Argumentation der Verwaltung. Michael Klaß (Alternative für Pliening) mahnte allerdings, diesmal einen "vernünftigen Zweckbau" zu errichten und vor der Auftragsvergabe in einer Extra-Sitzung genau festzulegen, was sich die Gemeinde vorstelle. Er hatte wiederholt das Awo-Kinderhaus in der Raiffeisenstraße als "Luxusbau" kritisiert. Angesichts der Gemeindefinanzen habe man zu teuer gebaut. SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Strauss wollte wissen, ob in den Planungen auch an zusätzlichem Raum für die Mittagsbetreuung gedacht sei und forderte, dass in dem neuen Gebäude zusätzliche barrierefreie Räume eingerichtet würden, die es ermöglichten, dass etwa Vereine das Haus am Wochenende und Abend nutzen könnten.

Zunächst gehe es darum, Rechtsansprüche entsprechend dem Bayerischen Kinderbetreuungsgesetz zu erfüllen, entgegnete Geschäftsführerin Jung auf die Frage nach der Mittagsbetreuung. "Beim Hort haben wir sowieso immer eine Überdeckung."

© SZ vom 04.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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