Pliening:Heiße Phase

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Die Plieninger Feuerwehr soll nicht länger ein Anhängsel des Bauhofs sein, sondern endlich ein eigenes Gebäude bekommen. (Foto: Endt)

Die konkrete Planung für das neue Plieninger Feuerwehrhaus beginnt

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Mehr als die Planungskosten für die Plieninger Feuerwehr kann sich die Gemeinde im Augenblick nicht leisten, doch den Auftrag für die ersten Planungsschritte hat sie nun vergeben. Bevor der erste Spatenstich gesetzt wird, müssen allerdings die Erlöse aus den Grundstücksverkäufen im neuen Baugebiet Landsham-Süd fließen. Das aber erwartet man im Plieninger Bauamt nicht vor 2017. 800 000 Euro sind im Finanzplan 2016 für den Neubau vorgesehen, weitere 1 990 000 Euro für das Jahr 2017. Im aktuellen Haushalt stehen 50 000 Euro für die Planungskosten zur Verfügung. Die Plieninger Feuerwehrkameraden logieren schon seit 25 Jahren im Bauhof, und auf der Suche nach dem passenden Standort für ein eigenes Feuerwehrhaus hat man sich in der Gemeinde lange Jahre die Köpfe heiß geredet.

Der Neubau wird nun direkt neben der Geltinger Wehr an der Markt Schwabener Straße entstehen. Ein umstrittener Beschluss - gefällt im November -, nicht nur bei den Geltinger Feuerwehrkameraden, die mittelfristig die Eigenständigkeit der beiden Wehren in Gefahr sehen. Auch die SPD hatte sich gegen die Entscheidung ausgesprochen - aus städtebaulichen Gründen - und stattdessen die Erstellung eines unabhängigen Standortgutachtens beantragt. Ein Gutachten der Kreisbrandinspektion hatte beiden möglichen Standorten, dem gemeindeeigenenden Gelände der Tennisanlage als auch der Fläche neben dem Geltinger Feuerwehrhaus die Eignung bescheinigt. Der Gemeinderat hatte sich letztlich aus Kosten- und Synergiegründen für den Neubau neben den Geltingern entschieden - gegen die SPD.

Nun hat die SPD/Parteifreie-Fraktion in der jüngsten Gemeinderatssitzung, in der es um die Vergabe des Planungsauftrags ging, erneut eine Untersuchung durch ein unabhängiges Gutachterbüro gefordert, die eine ortsteilübergreifende Gefahren- und Bedarfsanalyse sowie die Erstellung eines Feuerwehrkonzepts beinhalten soll. Der Feuerschutz im Gemeindegebiet ist auf drei Feuerwehren verteilt, die sich auf die Einsatzbereiche Hochwasser, Feuer und Verkehrseinsätze spezialisiert haben. Aktuell steht nicht nur der Neubau des Hauses für die Plieninger Wehr an, sondern auch noch die Ersatzbeschaffung für ein 18 Jahre altes Einsatzfahrzeug der Feuerwehr in Landsham. Dass der Kauf notwendig ist, habe sich im April bei einer Besprechung mit den Kommandanten und der Kreisbrandinspektion ergeben, erklärte Bürgermeister Roland Frick - der im Übrigen für den neuerlichen SPD-Antrag, acht Monate nach dem entscheidenden Beschluss, wenig Verständnis zeigte. Entschiede sich der Gemeinderat dafür, würden sämtliche Planungen für den Neubau für ein bis zwei weitere Jahre auf Eis gelegt. Zudem habe der Gemeinderat - und damit auch die SPD-Fraktion - bereits im April beschlossen, für ein Gutachten über die feuerwehrtechnischen Erfordernisse in der Gemeinde 10 000 Euro in den Haushalt einzustellen. Allerdings sollten in diesem Gutachten der Neubau am beschlossenen Standort und die Neuanschaffung des Fahrzeugs bereits als fixe Parameter enthalten. Sobald der Gemeinde drei Vorschläge von unabhängigen Gutachterbüros vorlägen, wolle er sie dem Gemeinderat vorstellen. Die SPD-Fraktion zog ihren Antrag zurück.

© SZ vom 31.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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