Pliening:Gefahrlos über die Straße

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Die M2 in Ottersberg soll fußgängerfreundlich werden

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Seit Jahren schon wünschen sich Ottersberger Bürger eine Ampel oder einen Zebrastreifen in ihrer Ortsmitte, um die Melchior-Huber-Straße, die von Poing aus mitten durch den kleinen Plieninger Ortsteil nach Gelting führt, gefahrlos überqueren können. Ebenso lange aber hatte sich das zuständige Staatliche Bauamt Rosenheim dagegen gestellt. Die Melchior-Huber-Straße oder M2/St 2332 ist eine Kreisstraße - hier hat der Durchgangsverkehr Vorrang. Das Straßenbauamt berief sich überdies auf die Ergebnisse von Zählungen der Fußgänger, die eine solche Einrichtung nicht rechtfertigen würden. Ampeln und auch Zebrastreifen zählen den amtlichen Statuten zufolge als Verkehrszeichen, wie Plienings Bürgermeister Roland Frick (CSU) erklärte, der sich trotz der Gegenwehr vom Straßenbauamt immer wieder für eine Querung eingesetzt hatte. Verkehrszeichen aber seien hier "ein No-Go".

Umso überraschter sei er gewesen, berichtete er in der jüngsten Sitzung des Plieninger Gemeinderats, als das Staatliche Bauamt nach einem Ortstermin im September mitgeteilt habe, nicht in der Mitte aber am südlichen Ortsrand von Ottersberg sei eine Querungshilfe möglich: also an der Kreuzung der Melchior-Huber-Straße mit der Straße An der Leiten in Form einer Verschwenkung der Kreisstraße - was dann nicht unter Verkehrszeichen läuft. Bei durchschnittlich acht Fußgängern oder Radfahrern, die hier pro Stunde über die Straße hinüber wollten, sehe das Amt zwar keine Notwendigkeit, selbst tätig zu werden, habe aber nichts dagegen, wenn das die Gemeinde übernehme.

Poings Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) habe seine Zustimmung bereits signalisiert, berichtete Frick - die Stelle am Ortsausgang von Ottersberg liegt bereits auf Poinger Grund. Positive Signale habe er auch von einem Grundstückseigentümer, der für den Umbau der Straße ein Stück seines Grundes abtreten müsse, so Frick. Für Fußgänger und Radfahrer nach Poing könnte der Weg nun deutlich sicherer werden, auch eine Bushaltestelle, die auf Poinger Seite liegt, sei leichter zu erreichen.

Vom hoch erfreuten Plieninger Gemeinderat holte sich Frick nun das einstimmige Votum, das ihn ermächtigt, den Umbau stufenweise in Auftrag zu geben und den notwendigen Grund zu erwerben. Die Haushaltsmittel werden in den Haushalt 2016 eingestellt, wobei der Bürgermeister wohl insgeheim doch noch auf eine Beteiligung des Staatlichen Bauamts an den Kosten hofft. "Wie das finanziert wird, müssen wir noch abklären", sagt er jedenfalls, "aber im Sinne der Sicherheit der Bürger ist es jetzt erst mal wichtig, das wir etwas tun", so Frick.

© SZ vom 03.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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