Pliening:Feuerwehr und Querungshilfe

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Plienings Bürgermeister Roland Frick sprach bei der Bürgerversammlung kritische Themen an und ehrte mehrere Gemeindebürger. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Bei der Plieninger Bürgerversammlung geht es um anstehende Gemeindeprojekte und sportliche Erfolge der Vereine

Von Alexandra Leuthner, Pliening

Eine Ehrennadel in Silber überreichte Bürgermeister Roland Frick (CSU) an seine einstige Gemeinderatskollegin Kristina Widmann (SPD) im Rahmen der Bürgerversammlung. Sie war vor wenigen Wochen aus dem Gremium ausgeschieden und hatte an all jenen Entwicklungen, die der Rathauschef in seinem Tätigkeitsbericht anschließend erwähnte, noch ihren Anteil gehabt, wenn Frick und die langjährige Gemeinderätin Widmann auch nicht immer einer Meinung gewesen waren.

Zu den Dingen, die einen Bürgermeister und seinen Gemeinderat im Laufe eines Jahres immer wieder beschäftigen, gehört die Haushaltsplanung. Ein Schuldenstand von 2,62 Millionen Euro ist im aktuellen Haushaltsansatz der Gemeinde verzeichnet, bei einem Gesamtvolumen von 16,2 Millionen. Den größten Schuldenanteil - 60 Prozent - mache dabei immer noch der 1,5 Millionen-Kredit für den Erwerb des Dorfplatzgeländes aus, erläuterte Frick im voll besetzten Bürgersaal. Zwar liege die Pro-Kopf-Verschuldung in der Gemeinde mit 494 Euro immer noch weit unter dem Wert von 846 Euro pro Einwohner in vergleichbaren Kommunen in Bayern, dennoch gehöre der Abbau der Schulden zu den vordringlichsten Zielen, zumal der Gemeinde einige Großinvestitionen ins Haus stehen.

Der Verkauf der gemeindeeigenen Grundstücke im Baugebiet Landsham soll die notwendigen Einnahmen in die Kasse der Kommune spülen, der Verkauf der Flächen sei daher immer noch oberstes Ziel. Im Bauamt rechne man Ende 2017, Anfang 2018 damit, das endlich umzusetzen, so Frick. Er erklärte noch einmal, dass die im April im Gemeinderat beschlossene Erhöhung der Hebesätze eine Folge der einheitlichen Nivellierungshebesätze in ganz Bayern gewesen sei. Ohne diese Anpassung hätten die Pflichtaufgaben im Gemeindehaushalt wie Kreisumlage und Gewerbesteuerumlage nicht mehr finanziert werden können. Die Kreisumlage war mit gut drei Millionen Euro 2015 der größte Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt der Gemeinde, für 2016 sind knapp 3,35 Millionen eingeplant.

Die größte Investition, die die Gemeinde in nächster Zeit plant, ist das Gebäude für die Feuerwehr Pliening. Ein Entwurf des vom Gemeinderat im Sommer vergangenen Jahres beauftragten Architekten, an dem auch die dem Standort benachbarte Feuerwehr Gelting mitgewirkt hat, soll demnächst im Gemeinderat behandelt werden. Gute Nachrichten hatte Frick für die Ottersberger Bürger im Gepäck. Seit Jahren wünschen sie sich eine Ampel oder einen Fußgängerüberweg zur Querung der Plieninger Straße. Nun hat die Gemeinde den nötigen Grund dafür gekauft, allerdings wird der Überweg nicht mitten im Ort gebaut, sondern südlich des Ortsschilds, Richtung Poing. "Es gab keine Möglichkeit in der Mitte von Ottersberg", sagte der Rathauschef.

Die "angenehmsten Aufgaben eines Bürgermeisters" hatte Frick gleich am Anfang der Versammlung erledigt und neben Kristina Widmann erfolgreiche Plieninger Sportler ausgezeichnet. Darunter war der zwölf Jahre alte Motorradfahrer Sebastian Meckl, der für den deutschen Meistertitel in der Klasse 65 Kubik ausgezeichnet wurde. Martina Weindl, 29, wurde für ihren zweiten Platz in der S-Dressur bei den Bayerischen Meisterschaften der Amateurreiter geehrt. Erfolgreich waren auch die Schützengesellschaft Ottersberg, die Nachwuchsspieler der Tennis U9-Kleinfeldmannschaft, etliche Mitglieder der Karateabteilung im TSV sowie einmal mehr das Gymnastik-Showteam, das die höchste Auszeichnung "Hervorragend" beim "Bayerischen Rendezvous der Besten" errang.

Der Gründerin des Vereins "Plieninger Wanderbären" Ingrid Helmrich überreichte Frick die bronzene Ehrennadel der Gemeinde. Der 2003 gegründete Verein habe sich 2015 nach Helmrichs Rückzug auflösen müssen, da kein Nachfolger gefunden worden war, berichtete Frick, bevor er vom Vereinsleben zu einem schwierigen Thema wechselte, dem Polizeieinsatz in der Plieninger Traglufthalle und seinen Konsequenzen ( SZ Ebersberg berichtete). "Das ist ein Thema, das im Augenblick ja nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig ist", sagte er.

© SZ vom 11.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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