Pliening:Einzug durch Verfügung gestoppt

Von Anselm Schindler, Pliening

"Die hatten ihre Taschen noch gar nicht ausgepackt", sagt Markus Stocker, Dienstgruppenleiter bei der Poinger Polizei. Er meint damit eine Gruppe von Flüchtlingen, die am Montag in das Haus Leonhard in Pliening hätten einziehen sollen. Gegen Mittag betraten die Asylbewerber die Einrichtung in der Landshuter Straße, doch schon am frühen Nachmittag kam vom Landratsamt die Nachricht, dass sie wohl vorerst doch nicht einziehen können. Grund ist ein sich anbahnender Rechtsstreit zwischen dem bislang unbekannten Besitzer des Gebäudes und dem Mieter, dem Einrichtungsverbund Steinhöring. Der katholische Wohlfahrtsverband hatte das Haus Leonhard an das Ebersberger Landratsamt untervermietet, 30 Asylbewerber sollten dort einziehen. D er Eigentümer des Gebäudes kam diesen Plänen jedoch in letzter Minute mit einer einstweiligen Verfügung zuvor, die Gründe hierfür sind bislang unbekannt.

Markus Stocker war am Montagnachmittag vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen, einen angeblichen Polizeieinsatz dementiert er. Laut Stocker wurden 23 Asylbewerber mit Bussen zu ihren ursprünglichen Unterkünften, einer Poinger Turnhalle und in eine Unterkunft in Pliening zurückgebracht. Das Landratsamt bestätigte diesen Vorgang. Auch dort ist man irritiert über die plötzliche Planänderung, eigentlich hätte die Unterbringung der Asylbewerber in der ehemaligen Pension die Situation in der Turnhalle der Poinger Seerosenschule entlasten sollen. Plienings Bürgermeister Roland Frick zeigte sich irritiert über den Vorgang. Das für den heutigen Tag geplante Willkommensfest fällt nun aus.

© SZ vom 16.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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