Die Modellphase des Second-Stage-Projekts des Ebersberger Frauennotrufs wird verlängert. Das hat die Ebersberger SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher vom Sozialministerium erfahren. Ursprünglich wäre das Projekt, das Frauen hilft, sich von ihren gewalttätigen Partnern zu lösen und ein neues Leben aufzubauen, im Sommer ausgelaufen. Nun soll es mindestens bis zum Jahresende fortgeführt werden. "Ich bin erleichtert, das sind gute Nachrichten für den Landkreis", kommentiert Rauscher die Nachricht.
"Ein Auslaufen der Förderung wäre katastrophal für die Betroffenen gewesen", resümieren Rauscher und Angela Rupp vom Frauennotruf Ebersberg. "Schon jetzt stellen wir fest, dass die der ambulanten Beratungsstelle zugeteilten Stunden zu wenig sind - vor allem auch wegen des hohen Bedarfs an psychosozialer Beratung der Frauen. Und gerade jetzt in der Corona-Pandemie zeigt sich, dass es noch schwieriger ist, einen Platz in einem Frauenhaus zu bekommen. Mit ein Grund dafür, dass unsere Notfall-Wohnung das ganze letzte Jahr durchgehend mit Frauen aus dem Modellprojekt belegt war. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr, dass wir eine verlängerte Förderung erhalten", so Rupp.
Ziel des Projektes im Landkreis ist es, Frauen dabei zu unterstützen eine eigene Wohnung zu finden sowie das Leben selbständig zu meistern. "Denn viele Frauen finden nach dem Aufenthalt im Frauenhaus keinen eigenen Wohnraum. Sie haben oft wenig Geld zur Verfügung und tun sich schwer, sich selbständig zu organisieren", erklärt Doris Rauscher, Vorsitzende des Sozialausschusses im Landtag. Die psychosoziale Begleitung des Übergangsmanagements stabilisiere die Frauen und mache sie stark, in ein gewaltfreies Leben zu gelangen. Für Rauscher ist die aktuelle Nachricht der erste Schritt, sie gebe dem Träger Planungssicherheit und sichere die großartige Arbeit, die die Engagierten des Frauennotrufs leisteten. "Danach muss in meinen Augen die Regelfinanzierung folgen", so Rauscher.