Photovoltaik:In Anzing geht die Sonne auf

Lesezeit: 2 min

Gemeinderat genehmigt 5,5 Hektar große Solaranlage entlang der Autobahn - Firma will im Juni fertig sein.

Wieland Bögel

Südlich der Autobahn A 94 darf nun eine große Solaranlage auf einer Freifläche gebaut werden. Ohne Gegenstimmen beschloss der Anzinger Gemeinderat am Dienstag den Flächennutzungsplan zu ändern. Auch bei der Aufstellung des Bebauungsplanes und der Erteilung der Baugenehmigung waren sich die Gemeinderäte einig. Ein Grund für die schnelle Entscheidung des Gemeinderates war, dass der Betreiber, die in Hofkirchen bei Passau ansässige Firma Envalue, auf einen raschen Baubeginn der Anlage drängt. Denn die Bundesregierung hat deutliche Einschnitte bei der Solarförderung beschlossen, die spätestens ab dem 1. Juli gelten sollen. Wie Bürgermeister Franz Finauer (UBA) in der Sitzung am Dienstag mitteilte, ist der Betreiber zuversichtlich, dass die Anlage bis zum Stichtag fertig sei und Strom produzieren könne. Zwei Flächen sind für die Stromgewinnung vorgesehen, beide liegen an der Autobahn A 94, nördlich des Ortsteils Unterasbach. Auf insgesamt 5,5 Hektar will der Betreiber Solarpanels aufstellen. Als naturschutzrechtliche Ausgleichsfläche für das Solarfeld favorisierte der Gemeinderat ein Areal an der Sempt im Osten des Ortsteils Staudach. Dieses, so Bauamtsleiter Helmut Wimmer, müsste etwa 15 bis 20 Prozent der Fläche des Solarparks betragen. Die genaue Zahl der etwa drei Meter hohen Module und die Gesamtleistung der Anlage stehen laut Wimmer zwar noch nicht fest. Nach einer ersten Einschätzung des Betreibers sei aber von einer Leistung von drei Megawatt auszugehen. Die Jahresausbeute an Strom läge bei 3,2 Gigawattstunden. Dies, so der Betreiber, entspreche dem Stromverbrauch von etwa 2700 Personen. Envalue schätzt, dass sich durch die Solaranlage jährlich knapp 2270 Tonnen Kohlendioxid einsparen ließen. Neben der Umwelt profitiert auch die Gemeinde von dem Solarfeld: Der Betreiber hat angekündigt eine GmbH & Co KG mit Sitz in Anzing zu gründen. Diese würde dort auch Gewerbesteuer zahlen. Kosten würden der Gemeinde keine entstehen. Wenn die Anlage in etwa 20 Jahren das Ende ihrer Betriebsdauer erreicht haben wird, müssten die Eigentümer für den Rückbau aufkommen. In der Sitzung beschäftigten sich die Gemeinderäte mit den Stellungnahmen zu dem Projekt. Aus der Bevölkerung war keine Kritik an der Anlage eingegangen. Auch haben weder die Regierung von Oberbayern noch das Landratsamt oder der Regionale Planungsverband Einwände gegen die Anlage erhoben. Das Solarfeld sei weit genug von der nächsten Besiedelung entfernt, so dass Beeinträchtigungen der Anwohner, etwa durch Blendung, ausgeschlossen seien. Auch für den Verkehr auf der A 94 bestehe keine Gefahr, da die Panels so ausgerichtet seien, dass man sie von Autobahn aus nicht sehen könne. Lediglich einige Auflagen zum Brandschutz seien zu beachten, so Wimmer. So regte die Abteilung Katastrophenschutz der Regierung von Oberbayern an, das Gras rund um die Solarpanels nicht höher als 40 Zentimeter wachsen zu lassen. Die Kreisbrandinspektion Ebersberg wies darauf hin, ausreichend Zufahrtswege für die Feuerwehr bereitzustellen. Einige Telekommunikationsunternehmen verwiesen auf ihre entlang der Autobahn verlaufenden Datenleitungen. Deren Betrieb werde aber durch die Solaranlage nicht beeinträchtigt, sagte Wimmer.

© SZ vom 08.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: