Oberpframmern:Läuten auf Knopfdruck

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Die Kirchenglocken sind auf dem Gemeindefriedhof nicht zu hören. Ein elektrisches Glockengeläut könnte Abhilfe schaffen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Gemeindefriedhof Oberpframmern soll eine Glocke bekommen

Von Max Nahrhaft, Oberpframmern

Totenstill ist es meistens auf Beerdigungen. Sich in Würde von den Verstorbenen verabschieden und deren Vermächtnis in Ehren halten, das ist das Ziel. Lautes Gelächter oder freudiges Treiben sind auf einem Friedhof eher unpassend. Auf dem Gemeindefriedhof in Oberpframmern ist es allerdings zu leise, findet zumindest Pater Egino Puff aus der örtlichen Pfarrei.

Er wünscht sich allerdings nicht die unpassenden Geräusche zurück, sondern ein andächtiges Glockenläuten. Deswegen wird nun in der kommenden Gemeinderatssitzung darüber diskutiert, eine Glocke samt Glockenturm anzuschaffen. Die Situation stellt sich nämlich wie folgt dar: Die Kirche St. Andreas mit ihren Glocken im Kirchturm steht im Zentrum von Oberpframmern, während der Gemeindefriedhof an der Siegertsbrunner Straße am Ortsrand gelegen ist. Die 300 Meter Fußweg zum Friedhof sind zwar nicht weit, doch über diese Distanz ist das Glockenläuten nicht mehr hörbar. "Bei einer Beerdigung zieht man die Straße hinunter zum Friedhof, wenn man aber ankommt, ist dort alles stad", erklärte Bürgermeister Andreas Lutz (CSU).

Da man bei einer würdevollen Beerdigung auch am Friedhof die Glocken hören möchte, will Pater Egino nun ebendiese installieren lassen. Ihm ist die ungewollte Stille schon länger aufgefallen. Nun stellte er einen Antrag im Gemeinderat. Geplant ist, eine elektrische Glocke auf dem Friedhof zu errichten. Die kann dann der Pfarrer auf dem Weg dorthin per Fernbedienung ein- und ausschalten. Die Kosten für die Glocke sollen sich auf zirka 4000 Euro belaufen, die aus der Gemeindekasse gezahlt werden sollen.

"Beschlossen ist natürlich noch nichts, wir werden das Thema jetzt erst einmal andiskutieren", meinte Lutz. Er spreche sich aber für das Projekt aus und ist zuversichtlich, dass auch der Gemeinderat zustimmen wird. Wichtig sei zunächst der grundsätzliche Beschluss. Alles Weitere, wie zum Beispiel die konkrete Finanzierung, könne dann immer noch entschieden werden, sagt der Bürgermeister.

© SZ vom 03.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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