Neues Konzept:Der Schrott muss frisch bleiben

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Neue Leute, neue Elemente: Sven Friedel und Hanno Größl wollen das Programm in der Glonner Galerie beleben und haben das Veranstalterteam vergrößert. (Foto: privat)

Die Galerie und Kleinkunstbühne in Glonn feiert ihr 15-Jähriges und bürstet etwas Rost ab

Von Ulrich Pfaffenberger, Glonn

Einige Falten und ein paar graue Haare sind dazu gekommen bei Sven Friedel, seit er vor 15 Jahren zusammen mit Hanno Größl die "Schrottgalerie" in Glonn auf den Weg gebracht hat. Wie bei jedem ordentlichen Blueser jedoch gelten solche äußerlichen Zeichen als ehrenwertes Ergebnis eines intensiven Lebens. Bei Friedel sind es gleich fünf Leidenschaften, die da zusammenkommen: Pädagogik, Fußball, Kabarett, Musik und - Fundament der ganzen Galerie - die bildende Kunst mit Edlem und Veredeltem aus dem Schrott dieser Welt.

Kein Wunder, dass der Mann sich nun die Erkenntnis zu Eigen gemacht hat: "In der Ruhe liegt die Kraft" oder, wie es Martina Schwarzmann formuliert hat "Es muaß oam a amoi was wurscht sei kenna". Seine Auftritte als Impresario und Gastgeber bei den Wochenendend-Konzerten hat er inzwischen reduziert, um mehr Zeit für Kunst und Kreativität zu haben. Die viele Arbeit in der Galerie ist nun auf mehrere Schultern verteilt.

Da ist zum einen Hanno Größl, Partner von Anfang an. Dass der "a Kreiz wia a Flugzeugträger" hat, ist dem Stammpublikum von der Friedelschen Gebrauchsanweisung für das zu spendende Künstler-Honorar bestens bekannt. Mit dieser Kraft kümmert sich der Steinbildhauer nun auch darum, zur Mitte des zweiten Galerie-Jahrzehnts einen Wandel zu vollziehen, den er in die schöne Sentenz meißelt: "Der Schrott und die Steine müssen frisch bleiben." Das bedeutet, wie beide in erkennbarer Vorfreude auf künftige Programme berichten, dass "neue Leute, neue Stile, neue Elemente" das Leben in der Glonner Galerie beleben werden - und auch ein neues Publikum, angelockt durch ein breiteres musikalisches Spektrum.

Zum erweiterten Team gehören inzwischen Yvonne Reber, die das künstlerische Spektrum um Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie um die Malerei erweitert, sowie der Filmemacher Werner Bertolan, den inzwischen auch schon eine Reihe von Besuchern als Gastgeber auf der Bühne erlebt hat. Hinter den Kulissen schließlich sorgt Petra Friedel für ein professionalisiertes Veranstaltungs- und Bühnenmanagement. "Wir hatten die Wahl zwischen einem ewigen ,weiter so' oder einem Schritt vorwärts", sagt Friedel. "Künstlerisch gesehen war das keine Wahl - und das stärkere Wir-Gefühl tut uns auch allen gut."

Was bleibt, ist das Prinzip der geradlinigen, glaubwürdigen Musik. Und der Hut am Ende der Konzerte. Wie "gut uns die neuen Komponenten tun" (Größl), davon kann man sich bei den beiden Jubiläumskonzerten am Wochenende überzeugen. Am Freitag, 24. April, bei "Locos por la Rumba - Flamenco, Rumba, Musica Cubana" und am Samstag, 25. April, jeweils um 19.30 Uhr bei "Dr Will & the Wizards - Voodoo Blues".

© SZ vom 23.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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