Neuer Veranstaltungsort:Mit neuem Logo und neuem Namen

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Betreiber des "Alten Kino" werden ab Herbst den Ebersberger Stadtsaal übernehmen

Wieland Bögel

Besser jemanden fragen, der sich mit so etwas auskennt. Mit diesem Spruch warb einst ein Branchentelefonbuch. Die Stadt Ebersberg scheint diesen Slogan verinnerlicht zu haben. Für den Betrieb des neuen Stadtsaales, der in diesem Herbst eröffnet wird, verpflichteten die Stadträte den "Verein Kleinkunst im Alten Kino". Dieser betreibt seit mehr als 20 Jahren bereits sehr erfolgreich die gleichnamige Veranstaltungsstätte in der Ulrichstraße.

"Der Stadtsaal soll leben", mit diesen Worten überschrieb Altes Kino-Geschäftsführer Markus Bachmeier sein Konzept für den neuen Saal in der Stadtmitte. Deshalb soll er für alle Bürger offen stehen. Nicht nur für jene, die als Publikum dorthin kämen, sondern auch für alle, die den Saal selbst nutzen wollten, etwa für Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern. Auch den Vereinen wolle man in dem 600 Quadratmeter großen Saal einen attraktiven Veranstaltungsort bieten, so Bachmeier. Deshalb werde man diesen bei den Kostenentgegenkommen, Vereine und Privatleute sollen den Saal günstiger mieten können, als Organisatoren von kulturellen oder kommerziellen Großveranstaltungen.

Gleichzeitig werde man aber gezielt um diese Großveranstalter werben, denn "durch die gewerbliche Nutzung werden Einnahmen generiert, die zur Finanzierung des Saales beitragen". Zudem sei der bis zu 1200 Besucher fassende Stadtsaal auch ein Standortfaktor. Es gelte, "Veranstaltungen nach Ebersberg zurückzuholen, die in andere Orte abgewandert sind, und Veranstalter sowie Medien aus München und der gesamten Region nach Ebersberg zu locken". Trotzdem, betonte Bachmeier, werde es bei den Reservierungen keine Bevorzugungen der Großen gegenüber Privatleuten oder Vereinen geben.

Im zuständigen Ausschuss zeigten sich alle Fraktionen zuversichtlich, mit dem Betreiber eine gute Wahl getroffen zu haben. Es sei es besser, beide Veranstaltungsorte in einer Hand zu lasen, als "wenn wir zwei konkurrierende Betreiber hätten, die gegeneinander arbeiten", erklärte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU). Denn sonst könne ein Defizit entstehen, für das dann am Ende die Stadt aufkommen müsse. Gleichzeitig habe sich der Verein mit seiner erfolgreichen Arbeit im Alten Kino für den Stadtsaal empfohlen: "Wir haben mit euch die allerbesten Erfahrungen gemacht", lobte Brilmayer. Man könne froh sein, "dass wir so gute Leute haben", sagte auch Edi Zwingler (FW). "Wir könnten uns keinen besseren Betreiber vorstellen", sagte Doris Rauscher (SPD).

Auch Rosemarie Will (Grüne) lobte die künftigen Betreiber: "Wir können uns freuen, dass unser Stadtsaal so gut betrieben werden wird. Wir wissen, was wir erwarten können." Ein kleines Problem sehe sie dennoch: der Name der neuen Veranstaltungsstätte. Stadtsaal klinge wie ein Konzept aus den 1960er Jahren, bemängelte Will, zudem gebe es gleich nebenan den Bürgersaal, was zu Verwechslungen führen könne. "Ich denke, das neue Ebersberger Zentrum hat es verdient, einen besseren Namen zu finden."

Zu diesem Problem habe man sich im Verein ebenfalls Gedanken gemacht, erklärte Bachmeier, denn auch dort habe man die Verwechslungsgefahr mit dem Bürgersaal gesehen. Bachmeier schlug deshalb vor, dem Stadtsaal analog zum "Alten Kino" und der "Alten Brennerei" den Namen "Alter Speicher" zu geben. Schließlich sei der neue Saal einmal der Speicher des ehemaligen Kuhstalls im Klosterbauhof gewesen. Auch ein Logo habe der Verein bereits in Arbeit. Dieses soll ein stilisiertes Abbild der Dachkonstruktion des Klosterbauhofes sein.

© SZ vom 06.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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