Neue Pläne in Vaterstetten:Platz für alle

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Für den seit Jahren geplanten Bürgerpark gibt es einen ersten Entwurf

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Am Anfang stand eine Bewerbung, Vaterstetten wollte Gastgeber der "Kleinen Gartenschau" werden. 2005 war das, und damit die auch gerne als Gartenstadt bezeichnete Gemeinde bei den Juroren Punkte macht, hatte man ein ambitioniertes Grünkonzept vorgestellt. Dessen zentrales Element hätte eine "Bürgerpark" genannte Anlage werden sollen. Zwar ging die Gartenschau dann nach Tirschenreuth (Oberpfalz), die Idee des Parks ist aber seitdem in der Welt und steht immer mal wieder auf der Agenda im Vaterstettener Umweltausschuss. So auch in dessen jüngster Sitzung, dort wurde ein Zwischenbericht präsentiert, wie der Park vielleicht einmal aussehen könnte.

Der Standort ist bereits seit einiger Zeit klar, entstehen soll die neue Grünfläche zwischen Gemeindefriedhof und Verkehrsübungsplatz. Das Grundstück wird derzeit hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt, außerdem findet dort das Sonnwendfeuer der Feuerwehr und das Ferienprogramm mit Holzhüttenbau statt. Was für die ursprünglich vor allem von den Fraktionen von SPD und Grünen ins Gespräch gebrachte Gestaltung des Bürgerparks ein mehr oder weniger großes Problem ist.

Denn wegen des Brandschutzes kann das Feuer zur Sommersonnwende nur an der Stelle stattfinden, die derzeit genutzt wird. Der interfraktionelle Arbeitskreis Grünkonzept hatte sich dazu schon mit der Feuerwehr beraten, die Idee war ein Umzug der flammenden Festivitäten auf den nahegelegenen Volksfestplatz. Dies, so erklärten es nun im Ausschuss die Bürgermeisterkandidaten von SPD und CSU, Maria Wirnitzer für den Arbeitskreis und Leonhard Spitzauer für die Feuerwehr, sei aber an den fehlenden Abstandsflächen gescheitert: Der Volksfestplatz ist einfach zu schmal. Auch für die Hüttenbauer ist die Volksfestwiese mit ihren knapp 40 Metern Breite nicht ideal.

Gleichzeitig wolle man aber weder das Hüttenbauprogramm noch das Sonnwendfeuer abschaffen, betonten beide - weshalb der Bürgerpark jetzt quasi um diese Nutzung herum geplant werden soll. Die Feuerstelle in der Mitte des Areals bliebe erhalten, drumherum soll eine Art Spielwiese angelegt werden, schlug Wirnitzer vor. Die ursprünglich geplante kleinteilige Gestaltung des neuen Parks würde in dessen Randbereiche verlegt.

Hier sollen dann unter anderem Spielgelegenheiten für Kleinkinder, Sitzbänke unter Bäumen und vielleicht auch fest installierte Sportgeräte für eine Art Trimm-Dich-Pfad entstehen, erläuterte Wirnitzer. Auch die im Radwegekonzept vorgesehene Nord-Süd-Verbindung würde durch den Bürgerpark geführt. "Es ist wichtig, dass die Fläche aufgewertet wird und dass die Veranstaltungen weiter stattfinden können", fasste Spitzauer das Ergebnis der Planungen zusammen. Nicht ganz überzeugt zeigte sich Stefan Ruoff (Grüne), er sei "etwas enttäuscht", dass statt einem durchgehend gestalteten Park jetzt nur in den Randbereichen etwas passieren solle. Vielleicht könne man die Feuer zukünftig kleiner machen, was ja auch im Sinne der Feinstaubverringerung sei und kleinere Abstände nötig mache: "Ich fände es schön, wenn die Fläche etwas weniger großzügig ausfällt." Die könne man schließlich auch für andere Veranstaltungen nutzen. Denn schließlich soll der Park "eine Begegnungsstätte für alle werden - und da gehören Veranstaltungen dazu". Und auch kleinere Feuer, merkte Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) an, alle könnten doch auf der Wiese "grillen und chillen". Einen Beschluss fasste der Ausschuss nicht, wie es mit dem Bürgerpark weiter geht, wird wohl erst der im März neu gewählte Gemeinderat entscheiden.

© SZ vom 04.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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