Neue Pläne in Ebersberg:Büros für 100 Beschäftigte

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Im Gewerbegebiet entsteht ein neues Geschäftshaus

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Es gibt zwei Gründe, sich über Steuern zu ärgern: Weil man findet, zu viele davon zahlen zu müssen und weil man findet, nicht genügend davon bezahlt zu bekommen. Letzteres ist in der Vergangenheit des öfteren in der Kreisstadt zu hören, die Kritik einiger im Stadtrat lautet, die Gewerbesteuereinnahmen dürften ruhig etwas höher sein. Einen Beitrag dazu, dass sie zumindest nicht sinken, könnte ein nun im Technischen Ausschuss vorgestelltes Projekt leisten.

Um dieses gab es in den Gremien bereits längere Debatten, konkret ging es um die Frage, welche Art von Gewerbe man in Ebersberg haben will - und welche sich für die Stadt rechnet. Geplant ist der Bau einer neuen Lagerhalle im Gewerbegebiet Nord. Dies ist dort grundsätzlich auch genehmigungsfähig. Allerdings hatte der Bauwerber beantragt, die Halle ein Stockwerk höher bauen zu dürfen, als es der dort geltende Bebauungsplan vorsieht.

Sowohl das Vorhaben an sich - gegen das die Stadt aber keine Handhabe hat - als auch die Aufstockung war im Ausschuss nicht unumstritten. Bemängelt wurde zum einen, dass die neuen Höhen städtebaulich nicht angemessen seien, auch nicht für ein Gewerbegebiet. Des weiteren gab es Kritik an der Qualität des neu entstehenden Gewerbes. Besonders vonseiten der SPD und der Grünen wurde die schlechte Ausnutzung der Fläche beklagt - jedenfalls was die Zahl der Arbeitsplätze und die Höhe der zu erwartenden Gewerbesteuer angeht. Besser als eine Lagerhalle sei auf der Fläche daher hochwertiges Gewerbe, wie etwa ein Bürogebäude, sagten die Kritiker.

Nun sieht es so aus, als ob von beidem etwas entstehen könnte. Der Antragsteller hat einen neuen Entwurf vorgelegt, neben der Lagerhalle soll demnach ein fünfstöckiger Bau mit Büros auf 1890 Quadratmetern entstehen. Da dies vor allem zulasten eines geplanten Parkplatzes geht, soll dieser nun in eine Tiefgarage umgeplant werden, Bürohaus und Lagerhalle würden dadurch zwei Untergeschosse bekommen. Weil dies aber nicht ganz ausreicht, müssen die Baugrenzen erweitert werden, weshalb der Ausschuss eine Änderung im Bebauungsplan auf den Weg bringen muss.

Was dessen Mitglieder mit großer Mehrheit sehr gerne taten. "Das geht genau in die Richtung, die schon oft gefordert wurde: hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen", sagte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU). "Das ist etwas sehr Positives", lobte auch Hans Mühlfenzl (SPD), "die Lagerhalle für fünf oder sechs Arbeitsplätze habe ich immer kritisch gesehen."

Tatsächlich werden in dem Bürohaus mehr als 100 Leute arbeiten, teilte der Bürgermeister auf Nachfrage von Petra Behounek (Grüne) mit. Zu der Firma, die das Gebäude nutzen will, gab es zwar keine konkreten Angaben, es handele sich aber um ein Unternehmen, das bereits in der Kreisstadt ansässig sei und sich erweitern wolle. Dass man die Firma nun in der Stadt halten könne, sei "ein Glücksgriff", so der Bürgermeister.

Einwände kamen lediglich von Gerd Otter (FW), der ausdrücklich betonte, dass sich diese nicht gegen das Bürohaus richteten. Allerdings habe er bereits in der Vergangenheit gegen die Lagerhalle gestimmt, weil ihm diese zu hoch erschien, dasselbe gelte auch für das neue Gebäude in gleicher Höhe. Bei einer Gegenstimme, jene Otters, wurde beschlossen, die Änderung des Bebauungsplanes in die Wege zu leiten.

© SZ vom 13.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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