Neue Kooperationen:Singen, blasen, zupfen

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Auf diversen Bühnen präsentieren Kinder und Jugendliche klangvoll das Angebot der Musikschule im nördlichen Landkreis. (Foto: Christian Endt)

Volles Haus beim "Tag der offenen Ohren" der Musikschule in Vaterstetten und Poing - die Anmeldung läuft

Was bringt es schon, allein im stillen Kämmerlein Musik zu machen? Nicht viel. Die Musikschule Vaterstetten setzt daher in Vaterstetten, Poing, Grasbrunn und Zorneding vor allem auf eins: Gemeinsamkeit. Das hat die größte außerschulische Bildungseinrichtung im nördlichen Landkreis nun eindrucksvoll bei einem "Tag der offenen Ohren" unter Beweis gestellt. Viele der nahezu 1800 Schülerinnen und Schüler waren im Einsatz bei Auftritten, Kurzkonzerten und Präsentationen. Und die Resonanz war laut Bernd Kölmel, dem neuen Musikschulleiter, überwältigend: "Wie sind sehr froh über das große Interesse, denn es war uns ein Anliegen, unser gesamtes Ausbildungsangebot auch in Kooperationen mit Kitas, Schulen und Institutionen zu präsentieren." Kölmel arbeitet nun seit einem Jahr mit seinem Team daran, die Musikschule neu aufzustellen, und ist stolz, auf erste Erfolge hinweisen zu können.

So gab es in Vaterstetten eine Premiere des Sinklassenprojektes mit der Wendelsteinschule: Mehr als 40 Kinder sangen mit großer Freude "Hand in Hand" und den Beach-Boys-Evergreen "Surfin' USA". Das Publikum klatschte und sang spontan begeistert mit. Der Kinderchorleiter und Projektverantwortliche der Musikschule Jan Prochazka kommt einmal wöchentlich in die Grundschule zu den Kindern der dritten Jahrgangsstufe. Diese Kooperation wurde von den beiden Schulleitern, Martina Strauß und Bernd Kölmel, im vergangenen Jahr konzipiert und mit Unterstützung der beiden Fördervereine und der Gemeinde realisiert. Dies sei ein wertvolles Projekt, so Kölmel, da die Kinder dabei Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren unter professioneller Anleitung und viel Spaß erleben.

Das weitere Bühnenprogramm war gespickt mit Auftritten der Bigband Vaterstetten, des Blockflötenorchesters und der beliebten Open-Door-Band. Im Bildungshaus in der Baldhamerstraße hielten die mehr als 50 Lehrkräfte und die Verwaltung Informationen zum gesamten Ausbildungsangebot bereit und präsentierten den zahlreich erschienen Besuchern den Einstieg in die Welt der Musik. Nach beinahe vier Stunden munteren Kommens und Gehens beendete Schulleiter Kölmel die Veranstaltung in Vaterstetten mit dem Hinweis, dass es am Nachmittag in Poing eine Fortsetzung geben werde.

Dort, in der Dominik-Brunner-Realschule, fand der zweite Teil des "Tags der offenen Ohren" statt. Die Schule war Mitveranstalter, denn beide Einrichtungen wollen im kommenden Schuljahr kooperieren und eine Bläserklasse für alle Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen anbieten. Auch in Poing waren viele interessierte Eltern mit ihren Kindern der Einladung gefolgt und konnten zahlreiche schöne und abwechslungsreiche Musikdarbietungen miterleben. Zu Beginn gab es eine Präsentation der Musikalischen Früherziehungsgruppen in Poing, die von Anna Eiberger geleitet werden. Schön war es, den beinahe 20 Kindern zuzuschauen und zuzuhören. Auch der Poinger Bürgermeister zeigte sich hocherfreut: Man sei froh um die Musikschule am Ort und wisse um den Wert musikalischer Bildung, sagte Albert Hingerl, der auch voll des Lobes für die Bemühungen der Musikschule um Kooperationen mit den Laienmusikgruppen in Poing war.

Gemeinsam mit der Konrektorin der Realschule, Sylvie Schnaubelt, stellte Kölmel dann ausführlich das neue Modell das Bläserklasse als zweijähriges Angebot vor. Interesse und Anfragen von Eltern gab es laut Schnaubelt bereits viele, "aber noch nehmen wir Anmeldungen für die Bläserklasse zum neuen Schuljahr an und freuen uns auf jedes neue Kind, das dann in der fünften Klasse ein Blasinstrument lernen möchte." Kölmel ergänzte, dass die Musikschule gerne auch kurzfristig Schnupperstunden anbietet, um unsicheren Schülern und Eltern die Entscheidung zu erleichtern. "Wir benötigen zur Gründung einer Bläserklasse nämlich mindestens zwölf bis 15 Schüler, damit ein ausgeglichenes Klangbild entstehen kann." Aber bei 55 Euro monatlichen Kosten inklusive Leihinstrument sei dies wirklich eine günstige Möglichkeit und der beste Zeitpunkt, ein Instrument zu erlernen.

Nach einem viel beklatschten Auftritt des neuen Blasorchesters der Musikschule gestaltete das Poinger Orchester Accordeonissimo unter der Leitung von Anita Engelhard gemeinsam mit den Instrumentenkarusell-Kindern das musikalische Finale des Tages. Außerdem gab es am Ende viele lachende und zufriedene Gesichtern bei den Schülern, den Eltern und den Verantwortlichen zu sehen.

Das Büro der Musikschule berät und nimmt Anmeldungen für das kommende Schuljahr an, auch für die neuen Kooperationen, eine Streichklasse am Gymnasium Vaterstetten und die Bläserklasse an der Realschule Poing. Neu ist auch das Angebot einer Schnupperwoche, in der man zwei Instrumente kostenlos kennenlernen kann Weitere Informationen gibt es unter www.musikschule-vaterstetten.de oder telefonisch unter (08106) 995 49 30.

© SZ vom 29.05.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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