Neue Gebühr eingeführt:Zählen oder zahlen

Markt Schwaben kassiert für vergebliche Wasserableserbesuche

Was macht eine klamme Gemeinde mit Bürgern, die partout nicht ihren Wasserzähler ablesen? Die Mitarbeiter ein-, zwei-, dreimal zum Ablesen anfahren lassen, obwohl sie nicht zuhause sind? Markt Schwaben hat dafür nun eine erzieherische Maßnahme ergriffen: 20 Euro "Ablesegebührenschuld" müssen Eigentümer ab sofort berappen, die Wasserzähler nicht ablesen oder Beauftragte mehrmals erfolglos anfahren lassen - so hat es der Marktgemeinderat in seiner Juni-Sitzung am Mittwoch beschlossen. Auch bei den Grundstücksanschlüssen will die Gemeinde nun schwerere Geschütze auffahren. Ohne Ausnahme sollen die jeweils für das Grundstück Verantwortlichen ab sofort zahlen, sobald sie die Gemeindemitarbeitern für Veränderungen anrücken lassen - bisher war man aus dem Schneider, wenn die Hausanschlüsse außerhalb der Grundstücke der Wasserabnehmer lagen. Die Verbrauchsgebühr ist von der Änderung der Beitrags- und Gebührensatzung nicht betroffen: Sie bleibt bei 0,96 Euro pro Kubikmeter entnommenen Wassers. Die eingeführte Ablesegebühr soll zusammen mit der Grund- und Verbrauchsgebühr einen Monat nach Eingang des Gebührenbescheids fällig werden. Wenn die Gebühren 2020 neu berechnet werden, will die Verwaltung prüfen, inwiefern die 20 Euro kostendeckend sind. Eines sollen sie zumindest sein: "Zwanzig Euro sind immer noch human", sagte Bürgermeister Georg Hohmann (SPD).

© SZ vom 07.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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