Neue Diagnostik:Durchblick bei Schlaganfall

Kreisklinikum Ebersberg führt Videobrillen ein

Technische Neuerung im Kreisklinikum: Um bei Schwindel einen möglichen Schlaganfallverdacht abzuklären, setzt das Ebersberger Krankenhaus künftig Videobrillen ein. Unter dem Namen "TeleSchwindel" hat das Telemedizinische Schlaganfallnetzwerk (TEMPiS) mit finanzieller Unterstützung des Bayerischen Gesundheitsministeriums sowie der Deutschen Stiftung Neurologie ein neues Projekt mit eigens für diese Anwendung entwickelten Video-Kopfimpulstestbrillen gestartet. Ziel ist es, die Schwindeldiagnostik und die Therapie qualitätsgesichert zu verbessern, wie die Kreisklinik in einer Pressemeldung mitteilt.

Auch die Ebersberger Patienten sollen bei akutem Schwindel künftig von der neuen Technik profitieren. Die Diagnostikbrillen wurden vom Schlaganfallzentrum München Harlaching zur Verfügung gestellt und kommen zum Einsatz, wenn ein akuter Schwindel vorliegt. In diesen Fällen müsse laut Klaus Pürner, langjähriger Leiter der Ebersberger TEMPiS-Station, immer auch ein Schlaganfall als Ursache in Betracht gezogen werden. Er und sein Team aus Ärzten und Therapeuten haben im Münchner Zentrum umfangreiche Schulungsmaßnahmen absolviert.

Beim neuen Verfahren trägt der Patient die mit hochsensibler Messtechnik ausgestattete Videobrille. Über einen sogenannten Teledoc werden die aufgezeichneten Augenbewegungen zu den Neurologen im Münchner Schlaganfallzentrum übertragen. Der dortige Telekonsilarzt kann auch winzigste Augenbewegungsstörungen erkennen und zuordnen. Innerhalb kürzester Zeit könne somit ein Schlaganfall ausgeschlossen oder im Bestätigungsfall sofort entsprechend behandelt werden, so das Krankenhaus weiter. Wie bei jedem Verdacht auf einen Schlaganfall ist es Klaus Pürner zufolge wichtig, "so schnell wie möglich in die Notfallbehandlung zu kommen".

© SZ vom 05.03.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: