Nachruf:Trauer um Rita Stephan

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Rita Stephan war 36 Jahre in der Kommunalpolitik aktiv, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und gehörte zu den Gründerinnen der Frauen-Union. (Foto: Renate Schmidt)

Spitznamen können durchaus hohen Respekt ausdrücken, auch wenn sie zunächst etwas albern klingen. So auch bei dem Beinamen, der die engagierten Kommunalpolitikerin Rita Stephan nahezu vierzig Jahre begleitete: "Frau Dreirat". Gemeint - und gewürdigt - wurde damit, dass Stephan zeitweise drei Gremien, dem Gemeinderat Vaterstetten, dem Kreistag und dem Bezirkstag angehörte. Im Jahr 1966 zog Rita Stephan für die CSU zunächst in den Zornedinger Gemeinderat ein - mit der Gebietsreform wurde die Baldhamerin von einer Zornedinger zu einer Vaterstettener Gemeinderätin. Bis 2002 blieb sie im Gremium, das sie auch mehrmals zur Dritten Bürgermeisterin wählte. Seit 1972 war Stephan außerdem Kreisrätin und zwischen 1978 und 1990 Bezirksrätin.

Von ihren Parteifreunden wurde Rita Stephan - promovierte Biologin, Realschullehrerin und Mutter dreier Söhne - anfangs noch mit weniger netten Spitznamen, wie etwa "Kuckucksei", bedacht. Denn einfach Abnicken, war ihre Sache nicht. Wenn Rita Stephan von etwas überzeugt war, dann hatte die Parteilinie zurückzustehen. Aus der anfänglichen Kritik der Parteifreunde wurde schnell Respekt und Anerkennung bis in die "große" Politik: 2004 überreichte ihr der damalige Ministerpräsident Edmund Stoiber das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.

Stephan war es ein Anliegen, mehr Frauen für die Politik zu gewinnen, sie war eine der Mitbegründerinnen der Frauen-Union, deren Kreisverband sie mehr als vier Jahrzehnte angehörte. Auch außerhalb der Gremien und der Parteiarbeit war Rita Stephan sehr engagiert. So war sie etwa bei der Gründung der Nachbarschaftshilfe Vaterstetten, Grasbrunn, Zorneding ebenso beteiligt, wie an jener des Partnerschaftsvereins Alem Katema. Nun ist Rita Stephan einen Monat nach ihrem 94. Geburtstag gestorben, anstelle von Blumen und Kränzen bitten die Angehörigen um eine Spende an den Verein Partnerschaft mit Alem Katema.

Der Trauergottesdienst für Rita Stephan findet am Donnerstag, 3. Mai, um 17 Uhr in der Kirche Maria Königin in Baldham statt. Am Montag, 14. Mai, gibt es um 11 Uhr eine Trauerfeier im Trauerhaus Imhoff in Grafing-Bahnhof.

© SZ vom 02.05.2018 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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