"Er hat die Kirche geöffnet." Das ist der erste Satz, der Aßlings Bürgermeister Hans Fent (parteifrei) zu Konrad Ederer einfällt. Er selbst hat früher eine Jugendgruppe des ehemaligen Pfarrers besucht, hat gemeinsam mit ihm Ausflüge und Freizeiten unternommen. "Man konnte mit ihm diskutieren." Die Nachricht vom Tod des stets freundlichen Geistlichen trifft ihn spürbar. Am Donnerstag ist Ederer im Alter von 84 Jahren im Glonner Marienheim gestorben.
Konrad Ederer wuchs in München auf, wo er auch studierte. 1958 empfing er in Freising die Priesterweihe und arbeitete fortan als Kaplan. Im Jahr 1975 übernahm er die Pfarrei Aßling-Emmering, die er bis zur Gründung des Pfarrverbands 2005 leitete. "Er hat hier vieles bewirkt", erzählt sein Nachfolger Jakob Brandl. Sowohl der Erhalt der Kirchengebäude sei ihm am Herzen gelegen als auch die Seelsorge. Vor allem aber sein Engagement für die Kinder ist vielen Aßlingern unvergessen. Ederer hat den Mädchenzirkus gegründet - als Pendant zum Ministrantendienst, den damals nur Jungs ausüben durften.
Gelebt und gewirkt hat er sowohl im Aßlinger als auch im Emmeringer Pfarrhof. "Er war immer im Einsatz", berichtet Brandl. Auch im Ruhestand sei er nie untätig gewesen. Selbst als die Kraft in den Beinen schwand und ihn in den Rollstuhl zwang, hat er weiterhin Messen und Gottesdienste gehalten, Kinder getauft und Paare getraut. Wenn es die Gesundheit zuließ, war er bis zuletzt willkommener Besucher von Festen in der Dorf- und Pfarrgemeinde, wie etwa bei der 1250-Jahr-Feier in Holzen. Dort, das war sein letzter Wunsch, wird er am Donnerstag, 14. Juli, beigesetzt. Zuvor findet um 10 Uhr ein Abschiedsgottesdienst in der Aßlinger Kirche statt. Am Mittwoch, 13. Juli, wird um 19.30 Uhr der Rosenkranz gebetet.