Die Kontroverse um einen geplanten Schweinestall im Moosacher Ortsteil Baumhau geht in die nächste Runde. Das Landratsamt hatte das Projekt im vergangenen Herbst mit Verweis auf den Landschaftsschutz abgelehnt. Nun wurde bekannt, dass der Bauwerber, eine Metzgerei aus dem nördlichen Landkreis, gegen die Ablehnung vor dem Verwaltungsgericht geklagt hat. Ob die Klage erfolgreich ist, wird sich in knapp drei Wochen zeigen. Am Mittwoch, 27. Juli, wird sich das Gericht zur ersten mündlichen Verhandlung in der Sache in Baumhau treffen.
Begonnen hatte der Ärger im Jahr 2012, als die Baupläne für den Maststall am Ortsrand von Baumhau bekannt wurden. Zunächst war von 480, dann von 500, schließlich von 600 Ferkeln die Rede, die in dem rund 1200 Quadratmeter großen Gebäude gemästet werden sollten. Für viele Baumhauer war dies keine besonders angenehme Vorstellung. Sie befürchteten eine erhebliche Geruchsbelastung durch den Schweinestall - beziehungsweise die Hinterlassenschaften seiner Bewohner. Außerdem gab es Einwände gegen das Projekt wegen möglicher Schäden für die Natur, so warnten Umweltschützer vor dem Austritt von Gülle ins Grundwasser oder in nahe gelegene Waldflächen. Ebenfalls kritisiert wurde die zu erwartende Zunahme des Lkw-Verkehrs sowie die Verschandelung der Landschaft durch den Neubau. Einige Baumhauer gründeten sogar eine Bürgerinitiative mit dem Ziel, die Mastanlage zu verhindern.
Der Durchbruch für die Schweinestallgegner kam dann im Mai vergangenen Jahres. Damals war die BR-Sendung "Jetzt red i" in Ebersberg zu Gast, mit dabei war auch Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Auf die Frage, wie er die Sache mit dem Stall sehe, gab der Minister zwar keine eindeutige Antwort, betonte aber die Bedeutung des Landschaftsschutzes. Und genau auf diesen berief sich einige Monate später auch das Landratsamt, als es den Vorbescheidsantrag für den Schweinestall Ende Oktober ablehnte.