Toilette To Go:Die Scheißheisl-Hüter aus Markt Schwaben

WC-Wagen: Es sollen sich nach der Benutzung noch andere aufs WC wagen (Symbolfoto). (Foto: Alessandra Schellnegger)

Das "Gschieß" mit ihrem mobilen WC-Wagen haben die Markt Schwabener satt. Nun wird die Miete erhöht und eine Putzgebühr kommt noch obendrauf.

Klosse von Korbinian Eisenberger

Der Begriff "Gemeindlicher WC-Wagen" ist schön, weil er viel eleganter klingt, als wenn man von einem "Scheißheisl" zum Verschieben spricht. Das Wort ist rustikal, dafür aber im Ton präziser, weil es damit eben meist ein ziemliches Gschieß ist. In Markt Schwaben wissen sie das nur zu gut, dort ärgert sich die Gemeinde zunehmend mit den Mietern ihres Klo-Wagens herum. Sie haben zuletzt beim Ausleihen viel zu deutliche Gebrauchsspuren hinterlassen. Jetzt soll dieser Sauerei ein Ende bereitet werden.

Nur deswegen beglückte die Verwaltung den Gemeindeausschuss am Dienstagabend mit einer "Überarbeitung der Vergaberichtlinien" für den, wie es eben heißt, gemeindlichen WC-Wagen - klar, es wollen sich ja noch andere aufs WC wagen. Es gebe "Bereiche, wo es einfach nicht mehr flutscht", erklärte die Ordnungsamts-Chefin Katrin-Maria de Laporte passenderweise dazu. Manchmal würden Vereine das Klo nach Festen gar unvollständig zurückgeben, oft dafür voll mit Dingen, die gar nicht reingehören, zumindest nicht dauerhaft.

Bisher hat die Gemeinde das so hingenommen, die Mitarbeiter des Markt Schwabener Bauhofs griffen mutig und dampfstrahlend ein, wenn es streng roch. Die neue Strenge kommt nun aus der Verwaltung, denn künftig, so der Beschluss, wird Ausleihen und Verschmutzen teurer: Statt bisher 80 Euro kostet der Klowagen für einen Tag nun einen Hunderter. Und es erwartet einen künftig eine Rechnung von 80 Euro für die Endreinigung - immer dann, wenn es erst flutscht, und dann nicht mehr.

© SZ vom 09.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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