Erwartungsdruck ist dem Erfolg oftmals abträglich, umgekehrt stellen sich mit einer gesunden "Nix-zu-verlieren-Einstellung" oftmals beachtliche Erfolge ein. Beispiele dafür gibt es genügend, am offensichtlichsten ist der diesjährige Sommer. Der nämlich - zumindest sofern es sich um den meteorologischen handelt - von diesem Mittwoch an offiziell vorbei ist. Und, was passiert? Ganz genau, es wird endlich Sommer, oder zumindest nicht mehr ganz so herbstlich, wie die Wochen zuvor.
Nun sollte man ihn halt bloß nicht wieder verschrecken, den Nicht-Sommer im Herbst. Also nicht gleich wieder motzen, wenn es mal nicht für Wetterbedingungen reicht, wie man sie sonst im Inneren der Sahara vermutet. Oder wenn es auf die Frage beim Grillen "Wie weit sind die Würstchen?" heißt: "Ziemlich weit, sie schwimmen gerade zum Gartentor raus." Einfach mal ein bisschen Lockerheit an den - immer noch ein bisschen zu frischen - Tag legen, schließlich ist ja bereits Herbst, da braucht man es jetzt nicht mehr zu übertreiben mit Erwartungshaltung in Richtung Hitze und Sonnenschein. Wenn der Sommer eigentlich schon rum ist, freut man sich doch um so mehr, wenn es wenigstens nicht regnet, oder zumindest nicht den ganzen Tag. Wenn die Temperaturen zwar nicht heiß sind, aber doch wenigstens in die Kategorie "mild" fallen.
Nun könnte man indes nicht ohne eine gewisse Klugscheißerei einwenden, dass ja eigentlich schon noch Sommer sei, denn der kalendarische endet erst mit der Tagundnachtgleiche am 21. September. Das stimmt natürlich, baut aber sofort wieder Erwartungsdruck auf: Wenn der Sommer schon nach seinem halboffiziellen Ende an diesem Mittwoch so viel besser wird, wie sommerlich wird es dann erst, wenn ganz offiziell und kalendarisch der Herbst begonnen hat?