Mein Plätzchen:Gestatten, Ewald Schurer, Praktikant

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(Foto: privat)

Folge 6: Beim Plätzerlbacken schlüpft der Ebersberger Bundestagsabgeordnete in eine ungewohnte Rolle.

Von Barbara Mooser

Zur Weihnachtsbäckerei gehören im Hause von Ewald Schurer außer feinsten Zutaten auch philosophische Gespräche am Küchentisch. Darüber beispielsweise, ob das Christkind existiert. Die elfjährige Maria hat da nämlich seit geraumer Zeit begründete Zweifel; für die Naivität ihres Vaters, der anderer Ansicht ist, hat sie nur noch Augenrollen übrig. Ansonsten aber geht es harmonisch zu in der Backstube, jedenfalls dann, wenn sich jeder an seine festgelegten Aufgaben hält: "Ich darf hospitieren", sagt der Ebersberger SPD-Bundestagsabgeordnete über seine Rolle in der Weihnachtsbäckerei. Ausrollen, ausstechen - das sind die Aufgaben, die ihm Frau und Tochter zugeteilt haben, "Hilfsdienste" eben, wie der 62-Jährige konstatiert.

Voriges Wochenende - Schurers erster Sonntag seit vier Wochen ohne Termine - haben alle drei im Team zwei große Plätzchendosen gefüllt; an einer vorangegangenen Lebkuchen-Backaktion vor einigen Wochen hatte sich der Abgeordnete nicht beteiligten können, schließlich gibt es auch in Berlin noch das eine oder andere zu tun. Schurers Mitarbeiter in der Hauptstadt profitierten aber von Kostproben, die er mitgebracht hatte.

Ewald Schurer, SPD, sitzt für den Wahlkreis Erding-Ebersberg im Bundestag in Berlin. (Foto: privat)

Was die selbst gefertigten Walnusstaler aus der neuesten Charge betrifft, so hat Schurer hier auch noch auf andere Weise einen Beitrag geleistet. Denn zwischen Lagen aus knusprigem Keks und Marzipan findet sich auch Quittenmarmelade. Die Früchte wachsen im eigenen Garten, und Schurer ist sowohl für die Ernte aus den stacheligen Zweigen als auch für die Pflege und den Zuschnitt der Büsche verantwortlich. Überhaupt beweist er gern seinen grünen Daumen und hat Spaß daran, die Produkte des eigenen Gartens zu verwerten. Die Äpfel beispielsweise werden gedörrt oder zu Apfelchutney verarbeitet. "Das ist schon schön, wenn man eigene Sachen hat", sagt der Abgeordnete stolz.

Das Rezept: Für den Mürbteig: 175 g Mehl, 75 g Stärke, 175 g kalte Butter in Stücken, 1 Ei, 60 g Zucker, 2 EL Vanillezucker. Füllung: 200 g Marzipanrohmasse, 100 g Puderzucker, Marmelade . Glasur: 100 g Zartbitterkuvertüre, Walnüsse zur Dekoration. Für den Mürbteig alle Zutaten rasch zu einem glatten Teig verkneten und 30 Minuten kalt stellen. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Den Teig auf etwas Mehl ca. 3 mm dünn ausrollen. Etwa 4 cm runde Plätzchen ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad etwa 10 Minuten goldgelb backen. Abkühlen lassen. Für die Füllung die Marzipanrohmasse mit dem Puderzucker verkneten. Auf Puderzucker dünn ausrollen und 4 cm große Kreise ausstechen. Alle Plätzchen mit Marmelade bestreichen und jeweils ein zweites Plätzchen aufsetzen. Jedes mit einem Marzipankreis belegen. Für die Glasur die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. Mit einem Pinsel auf die Plätzchen streichen. Mit je einer Walnusshälfte belegen. Alle Folgen und Rezepte finden Sie unter sz.de/meinplaetzchen

© SZ vom 07.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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