Mittelschule Markt Schwaben:Asbest verhindert Sanierung

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Die Markt Schwabener Mittelschule kann wohl nicht saniert werden, da die Asbestbelastung zu hoch ist. Ein Neubau auf dem Jahnsportplatz wird deshalb immer wahrscheinlicher.

Von Isabel Meixner, Markt Schwaben

Ob und in welcher Form die Markt Schwabener Grund- und Mittelschule saniert oder neu gebaut werden kann, wird der Gemeinderat frühestens im kommenden Frühjahr entscheiden. Doch schon jetzt zeichnet sich ab: Bei der Mittelschule wird es wohl das Beste sein, sie abzureißen. Nicht nur müssten Böden, Decken und Fenster ausgetauscht und Wände gedämmt werden: Fassade und Brandschutztüren sind asbestbelastet, die Türen werden deshalb jetzt ausgetauscht.

Bei der Fassade werde der gesundheitsgefährdende Stoff erst beim Abriss ein Problem, sagte Architekt Sebastian Händel. "Wir müssten bis auf den Rohbau runter", fasste er die Ergebnisse der Untersuchungen zusammengefasst. "Man kann natürlich alles sanieren, aber das ist äußerst unwirtschaftlich." Beide Varianten, die die Gemeinde derzeit näher untersuchen lässt, sehen daher den Abriss der kompletten Mittelschule und einen Neubau auf dem benachbarten Jahnsportplatz vor.

Der Architekt möchte eine Baustelle im Schulbetrieb vermeiden

Händel, dessen Architekturbüro die Machbarkeitsstudie erstellt, machte sich bei der Präsentation des Zwischenberichts für ein Schulzentrum auf dem Jahnsportplatz stark. Das habe den Vorteil, dass die Schulen nicht im laufenden Betrieb zu Baustellen würden und auch kein Geld für eine Zwischenlösung, etwa für Container, benötigt werde. Das Gebäude der jetzigen Grundschule könnte anderweitig genutzt werden.

In der zweiten Variante erhält die überfüllte Grundschule einen Anbau auf dem Jahnsportplatz, die bestehenden Räume werden saniert. Fußballfeld, zwei Allwetterplätze und Laufbahnen finden in beiden Fällen auf dem Gelände der dann abgerissenen Mittelschule Platz.

Doch unabhängig, welche Planung letztlich das Rennen macht: Mit einem baldigen Umzug können beide Schulen in keinem Fall rechnen. Im besten Fall kann Mitte nächsten Jahres der Wettbewerb ausgeschrieben und bis Ende 2016 beendet werden. Bis der Bauantrag eingereicht und genehmigt ist, vergeht leicht nochmals ein Jahr. Wenn alles gut gehe, könne Anfang 2018 mit dem Bau begonnen werden, so Händel. Mit einer Eröffnung sei frühestens zum neuen Schuljahr 2020/2021 zu rechnen.

Kosten und Fördersumme bleiben ungewiss

Welche Kosten auf die Gemeinde zukommen, darauf konnte Händel bei seinem Zwischenbericht noch keine Antwort geben, auch nicht, mit welchen Förderungen zu rechnen sei. Susanne May (SPD) regte an, der Gemeinderat solle sich überlegen, ob - wie geplant - wirklich alle Klassenzimmer ganztagsfähig sein müssen. Hier könne an Kosten und auch an Fläche gespart werden. Peter Fleischer (CSU) forderte unabhängig von der finanziell klammen Situation der Gemeinde, nicht an einer "der wichtigsten Schulformen", der Grundschule, zu sparen: "Wir sollen uns eine Grundschule leisten, die allerhöchsten Qualitätsstandards genügt."

Bernd Romir (Freie Wähler), früher selbst Grundschulrektor in Markt Schwaben, mahnte an, bei beiden Schulen auf ein "klares Gesicht" zu achten. Auch wenn die Gebäude beim kompletten Neubau nahe beisammen lägen, sei es wichtig, die Einrichtungen getrennt zu halten. Er bat auch darum, den Jahnsportplatz nicht von vornherein komplett zu überplanen. Romir äußerte Befürchtungen, der Hochbau der Mittelschule könne nicht so einfach abgerissen werden - mit der Folge, dass die Sportvereine auf der Strecke bleiben.

Wo die Parkplätze entstehen, ist noch offen. Entgegen früherer Äußerungen sprach sich der Architekt nun "im Sinne einer Zukunftsfähigkeit" dafür aus, zumindest einen Teil unterirdisch unterzubringen. Die Gemeinde käme das teurer als eine oberirdische Lösung. Ein Beschluss stand an dem Abend nicht auf der Tagesordnung - und wird wohl noch eine Weile dauern. Bei all den divergierenden Interessen, sagte Bürgermeister Georg Hohmann (SPD), werde der Gemeinderat sicherlich eine Extra-Sitzung zum Schulneubau anberaumen müssen.

© SZ vom 04.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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