Markt Schwaben:Neuer Platz für Urnen

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Stelen sollen an Friedhofsmauer aufgestellt werden

Von Barbara Mooser, Markt Schwaben

Immer weniger Menschen entscheiden sich für eine Erdbestattung, die Nachfrage nach Urnengräbern oder Urnennischen steigt hingegen kontinuierlich - auch in Markt Schwaben. Am Gemeindefriedhof ist derzeit nur noch eine Urnennische frei, doch die Marktgemeinde will dem Wandel der Bestattungskultur Rechnung tragen. Geplant ist, auf der Grünfläche an der Nordseite des alten Friedhofsteils zusätzliche Stelen aufzustellen. Platz genug gibt es, die Grünfläche könnte größtenteils erhalten bleiben und überdies würde die schon ziemlich verwitterte und verschmutzte Friedhofsmauer durch die neuen Stelen vorteilhaft verdeckt, wie Beate Käser, die zuständige Expertin in der Gemeindeverwaltung, am Dienstag im Marktgemeinderat erläuterte. Eigentlich war geplant gewesen, aufgelassene Gräber als Standort für neue Stelen zu verwenden. Nötig wären dabei aber mindestens drei nebeneinanderliegende Doppelgräber, solche Lücken sind derzeit am Friedhof aber nicht vorhanden. Einzelne Lücken in den Gräberreihen sollen stattdessen nun mit kleinwüchsigen Bäumen bepflanzt werden. Dadurch, so hofft man, wäre nach und nach ein parkähnlicher Charakter zu erzielen. Einwände gegen diese Lösung hatten die Marktgemeinderäte nicht.

Dafür brachte die künftige Gestaltung der Ehrengräber im alten Teil des gemeindlichen Friedhofs Diskussionsbedarf mit sich. Es handelt sich dabei um sechs Gräber, in denen zumeist geistliche Würdenträger ruhen. Bis 1999 pflegte eine Markt Schwabener Bürgerin die Gräber, dann schaffte sie es aus Altersgründen nicht mehr. Seitdem werden die Gräber zweimal im Jahr bepflanzt und von Unkraut befreit. "Sie werden mehr schlecht als recht gepflegt", räumte Beate Käser ein. Daher hat die Gemeindeverwaltung nun vorgeschlagen, die Steine zwar säubern zu lassen und zu erhalten, die Grabumrahmungen aber zu entfernen und die Fläche vor den Gräbern aufzukiesen. Vor allem Sascha Hertel (ZMS) wandte sich gegen diese Idee, er sprach sich dafür aus, auch die Grabumfassungen zu erhalten und diese mit Kies auszufüllen - eine Variante, die sich auch bei CSU und Freien Wählern Zuspruch erfreute. Es ist auch die Variante, die nun wohl realisiert wird, obwohl sie bei einer Abstimmung nicht die nötige Mehrheit erhielt. Aber auch die beiden anderen Varianten, die eine Entfernung der Umrahmungen und dann entweder eine Kies- oder Rasenfläche vorsah, fielen durch. Weil die Bepflanzung der Gräber auf jeden Fall entfernt werden soll, läuft es auf ein Ausfüllen mit Kies hinaus.

© SZ vom 19.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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