Markt Schwaben:Neuer Kreisverkehr für Markt Schwaben

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Immer wieder müssen Lkws lange warten, wollen sie von der Poinger in die Geltinger Straße einfahren. Ein Kreisverkehr soll Abhilfe schaffen. (Foto: Christian Endt)

Nach vier Jahren Verzögerung gibt es nun doch einen Zuschuss vom Freistaat. Der ist allerdings geringer als bisher erhofft

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Nach jahrelangen Planungen zeichnet sich nun eine Lösung für die Finanzierung eines neuen Kreisverkehrs für Markt Schwaben ab. Der Ebersberger Landtagsabgeordnete Thomas Huber (CSU) teilte diese Woche mit, dass die Gemeinde und der Freistaat Bayern einen Kompromiss gefunden haben. Demnach sei es denkbar, dass im Bereich der Poinger Straße und der Einmündung zum Gewerbegebiet bereits in diesem Jahr mit den Bauarbeiten für den neuen Kreisverkehr begonnen werden könne. In einer Pressemitteilung schrieb er bereits im Titel: "Baubeginn noch in diesem Jahr möglich."

Bereits 2013 hatte die Gemeinde fertige Planungen vorgestellt, die darauf abzielten, die Verkehrssituation an der Staatsstraße 2332 zu verbessern, zuvor hatte der Gemeinderat entsprechende Beschlüsse gefasst. Danach sollte die Einmündung an der Geltinger Straße zu einem Kreisverkehr umgebaut werden. Wichtig wäre der Kreisel vor allem für die Firmenfahrzeuge der Betriebe im Markt Schwabener Gewerbegebiet, die dort wegen der Verkehrsführung oft lange warten müssen, ehe sie auf die Hauptstraße abbiegen können. Um die Gemeindekassen zu entlasten, sollte das Vorhaben durch ein Sonderprogramm des Freistaats gefördert werden. Dazu kam es aber nicht, weil dieses Programm bereits innerhalb kurzer Zeit ausgeschöpft war. Dadurch, so Huber, "konnte vom Freistaat keine Förderzusage mehr erteilt werden".

Um sich den Kreisverkehr leisten zu können, fehlte also schlichtweg das Geld. Jetzt, fast vier Jahre nach den ersten Planungen, hat das bayerische Innenministerium anscheinend eine Lösung gefunden. Der Freistaat, so Huber, werde von den veranschlagten Gesamtkosten von 750 000 Euro 63 Prozent übernehmen - also etwa 410 000 Euro. Die übrigen 340 000 Euro müsste die Gemeinde Markt Schwaben übernehmen. Der Eigenanteil liegt damit 45 000 Euro über dem ursprünglich angedachten Modell, wonach der Freistaat 70 Prozent der Gesamtkosten übernimmt.

Anders als noch vor vier Jahren werden die Fördergelder aus München nun also doch ausgeschüttet, allerdings weniger als erhofft. Warum der Zuschuss geringer ausfällt, teilte Huber nicht mit. Markt Schwabens Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) zeigte sich auf Nachfrage dennoch generell erfreut über die Zuschüsse für den Kreisverkehr. "Allein dass man dort von der Poinger Straße einfacher auf die Geltinger Straße kommt, ist von großer Wichtigkeit", so Hohmann. Dass, wie in Hubers Schreiben erwähnt, noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden kann, bezweifelt der Rathauschef aber.

Hohmann gibt zu bedenken, dass es oft schon bis zur Ausschreibung der Bauarbeiten viel Zeit brauche, etwa um entsprechende Vereinbarungen mit dem Staatlichen Straßenbauamt Rosenheim zu treffen. Realistischer sei insofern ein Baubeginn 2018. Bis dahin muss die Gemeinde sich mit dem Gedanken anfreunden, dass 45 000 Euro mehr als geplant anfallen. Für Markt Schwaben, eine der am höchsten verschuldeten Kommunen im Landkreis Ebersberg, ist das kein Pappenstiel. "Wenn wir nicht zusehen, dass wir uns Firmen nach Markt Schwaben holen, die Gewerbesteuer zahlen, können wir uns immer weniger leisten", so Hohmann.

Wohl auch deshalb hatte sich Thomas Huber in seiner Mitteilung nicht darauf festgelegt, dass noch dieses Jahr gebaut werden soll. Es seien "die Weichen gestellt", so erklärte Huber, dass der Bau des Kreisverkehrs "entweder 2018 erfolgt oder sogar noch 2017" erfolgen könne. Voraussetzung dafür sei allerdings, "dass Markt Schwaben weiterhin die Planung und Bauabwicklung übernimmt sowie den Kostenanteil des Staatlichen Bauamtes vorfinanziert".

© SZ vom 10.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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