Markt Schwaben:Hüpfen, Tanzen, Sternschnuppen fangen

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In der Dreifachturnhalle in Markt Schwaben findet zur Freude eines großen Publikums nach sieben Jahren das erste Mal wieder die Gala des Turnvereins Markt Schwaben statt. 400 Aktive zeigen dabei ihr Können

Von Viviane Rückner, Markt Schwaben

Auf einen atemberaubenden Ausflug mit spektakulären Eindrücken haben sich die Markt Schwabener nach einer siebenjährigen Durststrecke in der voll besetzten Dreifachturnhalle begeben können. Am Sonntagnachmittag war es so weit, "Die Reise geht weiter". Unter diesem Titel nahm Marie und ihr sprechender Koffer die Zuschauer mit zum ersten Ziel, dem Südpol.

Kleine Pinguine hüpften auf Trampolinen, liefen wild umher und sprangen zu dramatischer Musik über Böcke. Doch Marie wurde es schließlich zu kalt und so begaben sich sie und ihr Koffer nach Kolumbien, wo ein mitreißender Auftritt die Heimat des Zumba würdigte. Die nächste Tanzgruppe bestätigte ihre Ankündigung als "ausgelassen und wild, gern getanzt vom Rhein bis zur Wolga". Die Zuschauer freuten sich sichtlich über die Polka-Nummer der jungen Akrobaten. Und schon ging es weiter zum Bolzplatz der wilden Kerle, wo kleine Buben zeigen konnten, was sie drauf haben - zumindest so lange, bis Marie mit einer Turnkeule einen aufmüpfigen Kicker in die Flucht schlagen musste - schließlich standen ja noch einige andere Ziele auf dem Reiseplan an diesem Nachmittag in der Dreifachturnhalle, in der das Vergnügen gar außerirdisch gut war. Es ging nämlich mit dem Traumschiff Surprise in eine ferne Galaxie, wo die kleinsten Turner mit Hilfe ihrer Eltern zeigten, wie es im Weltraum so zu geht: Dort wird mit Sternschnuppen geworfen und Parcours gelaufen.

Weitere Abstecher führten die kleinen und größeren Turner zu Aladin und seiner Wunderlampe, auf den Meeresgrund, in einen Hühnerstall, nach Hogwarts und ins Krankenhaus. Mit Salti, Flickflacks, Rädern, Purzelbäumen, Akrobatik und Einradkünsten zeigten die Sportler ihr beeindruckendes Können in einzigartigen Kostümen: Viel Samt, viel Glitzer und orientalisch angehaucht. Für Gänsehaut sorgte ein furioses Finale mit allen Turnern, die Leucht-Armbänder an die Zuschauer verteilten und alle zum Mittanzen aufforderten.

Der tosende Applaus war wohl Zeichen genug dafür, dass die Markt Schwabener ihre Turnhalle schmerzlich vermisst haben. Auch Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) weilte unter den Gästen. Er bedankte sich bei Ingrid Geigl, der Hauptorganisatorin der Turngala, die das Spektakel nach der Zwangspause so eindrucksvoll wieder auf die Bühne der Dreifachhalle gebracht hat. Die mehrjährige Pause musste eingelegt werden, weil die Zuschauertribüne in der Dreifachturnhalle nicht mehr den Sicherheitsanforderungen entsprochen hatte. Erst nach dem Umbau konnte die Sportstätte wieder für den Publikumsverkehr freigegeben werden.

Rund 400 Aktive, Turner zwischen zwei und 30 Jahren, waren am Sonntag mit dabei, insgesamt haben 40 Gruppen und 80 Trainer teilgenommen. Erst einen Tag zuvor wurde der Ablauf der Veranstaltung einmal komplett durchgespielt, allerdings ohne Turner. Umso mehr zollten auch die Trainer ihren Sportlern Respekt, schließlich gab es trotz drei Monate harter Arbeit keine Generalprobe. Aber die gibt es ja bei Reisen gewöhnlich auch nicht.

© SZ vom 14.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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