Markt Schwaben:Aussprache über Kahlschlag

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Markt Schwabener Rodung wird im Landratsamt diskutiert

Von Max Nahrhaft, Markt Schwaben

Vor mehr als einer Woche fand die umstrittene Rodung am Hauser Weg in Markt Schwaben statt. Seitdem hat sich auf dem Gelände nicht viel verändert. Auf knapp 20 000 Quadratmetern liegen weiterhin Bäume und Sträucher, die Zeugen der Aktion sind. Noch immer ist nicht klar, inwieweit sie rechtens war und wie es mit dem Grundstück weitergehen soll.

Fest steht nur, dass der Eigentümer des Geländes eine Entsorgungsfirma beauftragt hat, das Areal von Bäumen, Sträuchern und Büschen zu befreien. Die Arbeiten wurden aber durch den Anruf einer Anwohnerin bei der Unteren Naturschutzbehörde frühzeitig gestoppt. Diese Behörde des Landratsamts in Ebersberg sieht in der Fällung und Rodung einen Rechtsverstoß, da keine Genehmigung vorlag. "Deswegen haben wir beschlossen, dass das angefallene Schnittgut bis mindestens Oktober vor Ort liegen bleiben soll. Das Areal soll ja nicht völlig brach liegen", so die Behördensprecherin Evelyn Schwaiger.

Der Grund für die Rodung des ehemaligen Geländes des Tennisklubs ist auch weiterhin obskur. Da das Areal Teil des Überflutungsbereichs des Hennigbachs ist, wäre die Hoffnung auf eine Baugenehmigung wenig aussichtsreich gewesen. Vermutlich wollte der Eigentümer Tatsachen schaffen, um einer Baugenehmigung trotzdem näher zu kommen.

Um die vielen Ungereimtheiten aus der Welt zu schaffen, werden sich alle beteiligten Akteure am Montag im Landratsamt für eine Aussprache treffen, die zu einer Lösung führen soll. Sowohl der Landrat, die Gemeinde Markt Schwaben, der Eigentümer, das beauftragte Architektenbüro, als auch die Untere Naturschutzbehörde werden an dem Gespräch teilnehmen. Danach wird sich zeigen, welche rechtlichen Konsequenzen das Ganze nach sich zieht und was mit dem Gelände langfristig passieren wird. In der Zwischenzeit holt sich die Natur ihren alten Lebensraum Schritt für Schritt zurück. Schwaiger sagt: "Wir haben sogar schon beobachtet, dass sich die ersten Vögel wieder in die umgefallenen Bäume einnisten."

© SZ vom 05.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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