Landkreisgewerbeschau in Grafing:Lob von allen Seiten

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Vom anstrengenden Rundgang konnten sich Besucher beim Probeliegen erholen - so wie Landrat Robert Niedergesäß (CSU) bei der Eröffnung. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Trotz des kalten und regnerischen Wetters war die EGA gut besucht. Das neue Konzept hat sich nach Meinung vieler bewährt

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Es war bitterkalt und regnete bisweilen in Strömen - das ist aber auch schon das Einzige, was Grafings Wirtschaftsförderer Tim Grebner an der Landkreismesse EGA gestört hat. Ansonsten zieht er, ebenso wie andere Beteiligte, eine äußerst positive Bilanz der drei Messetage. Die Aussteller seien sehr zufrieden, das neue Konzept der Gewerbeschau sei aufgegangen und der Besucherandrang sei riesig gewesen, sagt Grebner: "Es war rappelvoll." Lediglich der Shuttlebus hätte besser angenommen werden können - die meisten Besucher entschieden sich dann offenbar doch für die Anreise mit dem Auto.

Wie viele Menschen die EGA zwischen Freitag und Sonntag besucht haben, lasse sich zwar nicht beziffern, so Messeorganisator Detlef Garthen, schließlich gebe es zwei Eingänge und es sei auch kein Eintrittsgeld erhoben worden. Doch schon am Freitag - einem erfahrungsgemäß eher schwachen Tag - sei die Messe sehr gut besucht worden, am Samstag sei der Andrang sogar noch größer geworden und selbst am Sonntag hätten schon morgens Besucher darauf gewartet, dass die Gitter von den Eingängen entfernt wurden.

Das Wetter, das die drei Tage auf dem Grafinger Volksfestgelände vor allem für die Aussteller im Außenbereich eher ungemütlich machte, war nach Einschätzung Garthens vielleicht für den Besucherzulauf sogar eher positiv. Bei strahlendem Frühlingswetter und hohen Temperaturen hätten sich einige möglicherweise lieber für einen Ausflug ins Grüne entschieden - so aber hätten sie eben einen gemütlichen Rundgang über die Messe unternommen. Viele kamen mit der ganzen Familie, auch das Rahmenprogramm, das aus Wettergründen in die Stadthalle verlegt wurde, sei entsprechend gut angenommen worden.

Dass die EGA leicht verkürzt wurde und statt bisher vier nur drei Tage dauerte, hat sich nach Ansicht Garthens bewährt: "Wer soll denn schon an einem Donnerstag kommen?" An diesem Tag seien die meisten beruflich ausgelastet und hätten keine Zeit für Messebesuche. Die neue Dauer auch bei der EGA 2021 beizubehalten, die dann wieder in Ebersberg stattfindet, wäre die klare Empfehlung Garthens. Ebenso sei der Branchenmix und der klare Fokus auf lokale Aussteller gelobt worden.

Lob für die Organisatoren aus dem Allgäu, die die Messe erstmals ausgerichtet haben, gibt es auch vom Grafinger Wirtschaftsförderer. "Es hat alles gut geklappt und man hatte immer einen Ansprechpartner." Gut angenommen worden seien die Veranstaltungen innerhalb der Messe, etwa die Ausbildungsbörse oder die Gründerberatung der IHK. Das bestätigt man auch bei der IHK für München und Oberbayern selbst: Veranstaltungen wie die EGA seien sehr wichtig, um Beratungen auch in der Region anzubieten. Man habe die Gelegenheit genutzt, vielen Menschen, die an einer Unternehmensgründung interessiert seien, Rat und Unterstützung anzubieten.

"Ein voller Erfolg" lautet auch das Resümee von Kreishandwerksmeister Johann Schwaiger, aus Sicht des Handwerks sei die EGA sehr gut gelaufen. Es sei aufgefallen, dass sich tatsächlich sehr viele Firmen aus der Region präsentierten - ein großer Pluspunkt. Eines aber merkt der Kreishandwerksmeister doch an: Die Präsenz aus dem Landkreisnorden hätte seiner Ansicht nach besser sein können, "da gibt es schon noch Nachholbedarf". Sinnvoll wäre es laut Schwaiger auch, die Idee neu zu beleben, dass die Messe im Wechsel mit Ebersberg und Grafing auch an einem Standort im Norden ausgerichtet wird, beispielsweise Poing oder Markt Schwaben. Dies ist ein Thema, über das bereits seit einigen Jahren diskutiert wird - ohne, dass es bisher zu einer Entscheidung gekommen wäre.

© SZ vom 08.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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