Landkreis:Ein wichtiger Meilenstein

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Kleine Geschenke, großes Lob: Mit einer kleinen Feier im Sitzungssaal des Landratsamts werden die Leistungen der Prüfungsbesten gewürdigt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die 34 besten Absolventen der Ebersberger Mittelschulen werden im Landratsamt geehrt. Sie haben die Prüfungen zu Quali und mittlerem Schulabschluss mit Bravour bestanden

Von Lea Weinberg, Landkreis

"Das sieht ja fast aus wie Weihnachten hier", sagt Landrat Robert Niedergesäß, vor ihm türmen sich bunte Geschenke, ein blaues und ein rotes hält er in der Hand. "Bayern oder Sechzig?", fragt der Landrat die zwei besten Quali-Absolventen der Georg-Huber-Mittelschule in Grafing. Der Bayern-Fan darf das rote Geschenk mitnehmen, das blaue Geschenk geht an Matthias Tietz - für ihn mache das keinen Unterschied, denn "Fußball ist Fußball". Und um den geht es an diesem heißen Julitag auch nicht, die Geschenke und Urkunden sollen eine kleine Geste für die 20 Quali-Besten und 14 M10-Besten, also Absolventen der Mittleren Reife, der Mittelschulen sein, die im Ebersberger Landratsamt geehrt werden.

"Das ist unbestritten ein besonderer Tag, der eine gewisse Tradition hat", sagt die Schulamtsdirektorin Angela Sauter. Neben der Feier hat auch die musikalische Begleitung Tradition, die Hinzberger Zither- und Stubenmusi begleitet die Veranstaltung mit bayerischer Volksmusik. Mit Angela Sauter sind noch Schulamtsdirektor Wolfgang Michalke, Landrat Robert Niedergesäß und der stellvertretende Kreishandwerksmeister Peter Heimann anwesend, um die Leistungen der Mittelschüler zu würdigen. "Es ist ein herausragendes Ergebnis, und das ist sehr wertvoll", lobt Wolfgang Michalke die Schülerinnen und Schüler. Sie hätten nicht nur die Eltern und Lehrer, die sich mit den Schülern gefreut und gelitten haben, stolz gemacht, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Lernkultur geleistet. Denn sie konnten zeigen: Lernen lohnt sich, erklärt Michalke. Außerdem würden die herausragenden Ergebnisse das Bild der Mittelschulen in der Öffentlichkeit positiv prägen, so Wolfgang Michalke, "nun sind zwar nicht alle Wege geebnet, aber die Türen stehen offen".

Die jungen Menschen sollen sich entfalten und ihren Weg konsequent gehen, sagt Landrat Robert Niedergesäß. Er hoffe, dass die Absolventen den Ebersberger Arbeitsmarkt als Gesamtkunstwerk am Leben halten und ihn nutzen werden. "Eine Arbeitslosenquote von nur 2,0 Prozent - das sind selbst in Bayern Traumzahlen", so Niedergesäß. Ihn habe die Politik von Anfang an gereizt und schließlich sei es eine Bauchentscheidung gewesen, die ihm bis heute Freude mache. Ihre zukünftige Arbeitsstelle solle den Mittelschülern auch Spaß bereiten und nicht nur Geld einbringen, schließlich würde der Arbeitsplatz einen großen Teil ihres Lebens bestimmen, so Niedergesäß. Vor allem die Beibehaltung der Vielfalt auf dem Ebersberger Arbeitsmarkt sei ihm wichtig. Er legt den Schülerinnen und Schülern jedoch ans Herz, ihre Zukunftsentscheidungen mit ihren Familien zu besprechen.

"Wir als Firmeninhaber würden uns natürlich freuen, wenn die Schüler ins Handwerk kommen", sagt Peter Heimann, stellvertretender Kreishandwerksmeister aus Grafing. Er lobt die Ausbildungsbetriebe im Landkreis Ebersberg und betont, dass man auch im Handwerk alles erreichen könne. "Man kann studieren oder einen Meister machen, nach oben gibt es keine Grenzen", so Heimann, "aber ja nicht stehenbleiben oder aufhören".

Stehenbleiben werden die Quali -und M10-Besten nicht, alle berichten den Anwesenden von ihren Zukunftsplänen. Die meisten der Quali-Besten werden die M-Klasse besuchen, um die Mittlere Reife zu erlangen oder eine Ausbildung beginnen. Um den mittleren Bildungsabschluss zu erreichen, werden manche der Jahrgangsbesten der Mittelschulen auch in die Vorbereitungsklasse V1 der Mittelschulen gehen. Für viele der M10-Besten geht es mit der Mittleren Reife auf die FOS oder auch in die Arbeitswelt durch eine Ausbildung. Tim Frauenberger, der in der Mittelschule Zinneberg seinen Quali gemacht hat, wird erst einmal ein freiwilliges soziales Jahr machen, bevor er eine Ausbildung zum Erzieher anfängt, auch diese Möglichkeit steht den Absolventen offen. Das Wichtigste aber ist "dass ihr gsund bleibts", fasst Peter Heimann zusammen.

© SZ vom 23.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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