Energiekrise:Wenn es düster wird

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Was, wenn auf einmal kein Strom mehr fließt? Viele verschiedene Akteure aus dem Landkreis Ebersberg haben sich mit dieser Frage befasst. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Ebersberger Landkreiskommunen bereiten sich in einem Workshop auf den Blackout vor.

Fachleute sagen zwar nach wie vor, es sei sehr unwahrscheinlich, dass ein Blackout eintritt, doch sehr unwahrscheinlich bedeutet bekanntlich nicht unmöglich. Um sich optimal auf einen möglichen Blackout vorzubereiten, hat der Fachbereich "Katastrophenschutz" im Landratsamt deshalb nun die Landkreiskommunen zu einem Workshop nach Ebersberg eingeladen.

In Fachvorträgen wurden zu den Themenfeldern "Kritische Infrastruktur", "Feuerwehr" sowie "Bürgerschaft und Verwaltung" Informationen angeboten, wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung erläutert. Christoph Münch, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ebersberg, gab einen Sachstandsbericht zu lange anhaltenden Stromausfällen. Swantje Schlederer vom Wasserversorger Vemo vermittelte Einblicke in die Krisenvorbereitung eines großen Ver- und Entsorgers und die Amateurfunker von DARC zeigten mögliche Kommunikationslösungen im Falle eines Blackouts auf.

Auch von der Katastrophenschutzbehörde im Landratsamt gab es einen Sachstandsbericht, dazu Vorschläge für den Aufbau von Anlaufstellen für die Bürgerinnen und Bürger in ihren Wohnorten. Schon seit Längerem arbeitet man in der Behörde an der Fortschreibung des sogenannten Notfallkonzepts und stimmt sich mit den Landkreisen in der Region und der Staatsregierung ab. Besonders im Fokus stehen dabei die kritische Infrastruktur, die Kraftstoffversorgung, Kommunikation und Notruf, Einsatzfähigkeit des Krisenstabs, die Unterstützung der Landkreiskommunen und die Gesundheitsnotversorgung.

Auch die Bevölkerung ist zur Vorsorge aufgerufen

"Neben den zahlreichen und hilfreichen öffentlich zugänglichen Schriften des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ist die Expertise der Hilfsorganisationen dabei eine sehr große Hilfe", so Andreas Wenzel, Leiter des zuständigen Sachgebiets im Landratsamt. In einigen dieser Handlungsfelder sei die Katastrophenschutzbehörde allerdings nur koordinierend tätig, weil Pflichtaufgaben der Gemeinden im eigenen Wirkungskreis betroffen seien oder Betreiber, wie etwa die Kreisklinik, sich aufgrund von gesetzlichen Verpflichtungen ohnehin seit Jahren entsprechend vorbereitet hätten.

Im Rahmen von Workshops wurden an dem Tag Lösungsmöglichkeiten für die Bewältigung der Themenfelder diskutiert - zugeschnitten auf die Situation in den Gemeinden. Moderatoren waren Fachleute der Hilfsorganisationen - BRK, THW, Kreisbrandinspektion, Kreisverbindungskommando der Bundeswehr - sowie des gemeinsamen Kommunalunternehmens Vemo. Einig war man sich darin, dass ein wichtiger Baustein im Katastrophenschutz die Selbstvorsorge der Bevölkerung ist. Dazu finden Interessierte Informationen auf der Homepage des Landratsamtes unter www.lra-ebe.de auf der Seite "Aktuelles" in der Rubrik "Topthemen". Landrat Robert Niedergesäß (CSU) sagte, in der augenblicklichen Lage sei weder "Panikmache noch unbedarfte Gelassenheit angesagt, sondern Konzentration und Abstimmung".

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