Kurios:Postalisch wieder vereinigt

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Frauenneuharting macht aus zwei einen Zustellbezirk

Das größeren Kommunen nicht nur eine Postleitzahl genügt, um die Zustellbezirke zu organisieren, kennt man ja. München zum Beispiel hat 127 Postleitzahlen. Selbst Vaterstetten bringt es auf sieben Zustellbezirke. Aber Frauenneuharting? Als 1993 die Postleitzahlen in ganz Deutschland von vier auf fünf Ziffern umgestellt wurden, gab es selbst in Frauenneuharting auf einmal zwei unterschiedliche Postleitzahlen. Bürgermeister Eduard Koch weiß nicht, wie das damals passieren konnte, aber seit nunmehr 25 Jahren leben die Frauenneuhartinger mit dieser Kuriosität. Einwohner der eher südlichen Gemeindeteile, wie beispielsweise Tegernau, bekommen Briefe an die 83565, der große Rest der Gemeinde gibt 83553 als Anschrift an.

Problematisch wurden die Existenz der zwei unterschiedlichen Zahlenkombinationen mit der Einführung des neuen elektronischen Personalausweises 2010. Denn auf dem muss nicht mehr nur die Gemeinde, sondern auch die Postleitzahl des Hauptwohnsitzes stehen. Bei offiziellen Angelegenheiten konnte das mitunter zu Verwirrung und Beschwerden von Behörden führen, da das Einwohnermeldeamt lediglich die geläufigere 83553 vermerkte und das dann zu Widersprüchlichkeiten führte. Ein Bürger hatte sich deshalb vor einiger Zeit an das Bundesinneministerium mit der Frage gewandt, ob und wie dieses Problem gelöst werden könnte, und nach mehreren Weiterleitungen wird die Frage nun dem Gemeinderat in Frauenneuharting zur Abstimmung gestellt. "Eine einheitliche Postleitzahl ist das Ziel", sagt Bürgermeister Koch, die 83553 soll fortan alleine gelten. Überrascht hatten ihn die positiven Reaktionen auf dieses Bestreben. "Ich habe mit einem Aufschrei in der Gemeinde gerechnet", sagt er. Der blieb jedoch aus, sowohl auf der Bürgerversammlung als auch nach einer Meldung im Gemeindeblatt. Koch versichert überdies, dass "wir uns mit der Umsetzung Zeit lassen werden." Erst 2019 soll die Vereinheitlichung tatsächlich durchgeführt werden. Davor steht schließlich die Landtagswahl an, und obwohl die Deutsche Post auch schon informiert ist, "wollen wir natürlich nicht, dass Wahlunterlagen womöglich nicht ankommen", so Koch.

© SZ vom 18.05.2018 / TPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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