Kunst:Unzählige Perspektiven

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Der Ebersberger Kunstverein bietet im neuen Jahr wieder zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen und andere Veranstaltungen. Erneut im Programm: freies Aktzeichnen nach Modell

Von Anja Blum, Ebersberg

"Wir verstehen uns als Mittler zwischen Kunst und Publikum und bemühen uns, möglichst viele Menschen an moderne, zeitgenössische Kunst heran zu führen", so beschreibt der Ebersberger Kunstverein seinen Zweck. Und diesem Anspruch wird er auch im neuen Jahr wieder mehr als gerecht werden, das verrät ein Blick ins Programm 2017. Es beinhaltet neben den beiden Fixpunkten, der jurierten Jahresausstellung im Frühjahr und der Mitgliederausstellung im Spätsommer, fünf spannende und sehr unterschiedliche Ausstellungen in der Alten Brennerei. In der Galerie zu sehen sein werden heuer Arbeiten von insgesamt 17 Künstlern aus dem deutschsprachigen Raum.

Auch im Stockwerk über der Alten Brennerei, im Studio an der Rampe, ist die Kunst zu Hause: Die Räumlichkeiten stehen allen Mitgliedern für Kurzausstellungen zur Verfügung, sie können dort über ein Wochenende ihre Arbeiten zeigen. Den Anfang machen heuer Björn Nonhoff (27. Januar) und Sandra Nonhoff (3. Februar) aus Grafing.

Doch beim Kunstverein können Interessierte nicht nur moderne Werke rezipieren, sondern drumherum noch vieles mehr erleben. Groß ist bei den Verantwortlichen zum Beispiel die Freude darüber, dank des Engagements von Horst Siegel aus Moosach wieder freies Aktzeichnen nach Modell anbieten zu können. Die Treffen im Studio an der Rampe, zu denen sowohl Anfänger als auch Profis eingeladen sind, finden zweimal im Monat statt, und zwar sonntagvormittags (von 10.30 bis 12.30 Uhr) und dienstagabends (von 19.30 bis 21.30 Uhr). Der erste Termin ist bereits am 15. Januar, die Teilnahme kostet für Mitglieder sieben und neun Euro für Externe. Weitere Informationen gibt es bei Siegel unter der Nummer (08091) 638 76 50 oder per Mail an horstsiegel@arcor.de.

Zwei von vielen: In Manhattan unterwegs war die Fotografin Bianca Patricia Isensee für ihre Schau. (Foto: Kunstverein Ebersberg)

Nach wie vor bereichert werden die Ausstellungen von der Reihe "Kunst & Musik", die der Kunstverein in Zusammenarbeit mit Jeremy Teigan und dem Verein Altes Kino weiterführt. Eine Neuerung dabei ist allerdings, dass an diesen Donnerstagabenden nicht immer Livemusik geboten sein wird: Entweder spielen altbewährt "Jeremy and friends", oder es wird von einem DJ "gut aufgelegt". Außerdem finden zwei der Termine nicht in der Alten Brennerei, sondern im Alten Kino beziehungsweise im Alten Speicher statt. Los geht's am Donnerstag, 26. Januar.

Die Möglichkeit, aktiv am Vereinsleben teilzuhaben, bieten Interessierten weiterhin die monatlichen Teamtreffs des Kunstvereins. "Da kann man sich in ungezwungener Atmosphäre informieren, austauschen oder Ideen einbringen", sagt der Vorsitzende Andi Mitterer. Die Treffen finden an jedem 10. eines Monats um 19 Uhr im Studio an der Rampe statt. Interessant wird sicher auch die Mitgliederversammlung des Kunstvereins im März, denn heuer steht die Wahl des gesamten Vorstands und des Beirats auf dem Programm.

Hansjoerg Dobliar zeigt Gemaltes. (Foto: Kunstverein)

Die erste große Schau in der Alten Brennerei wird am Freitag, 20. Januar, eröffnet: Katja Bonnländer aus München zeigt unter dem Titel "Nicht durchgehende Linie" Malerei und Zeichnung. "Space arrangements" heißt dann die nächste Einzelausstellung, die Sladjan Nedeljkovic aus Berlin bestreitet (28. April). Er werden für den Kunstverein neue, raumbezogene Arbeiten mit architektonischem Schwerpunkt erschaffen. Darüber hinaus wird Nedeljkovic für das Kunstprojekt 2017 der Stadt Ebersberg eine partizipatorische Arbeit entwickeln. Ebenfalls aus Berlin stammt Sati Zech, die zusammen mit zehn Schülern in der Alten Brennerei ausstellt (30. Juni). Zu erwarten sind Objekte aus zerschlagenem Porzellan oder geschnürtem Klebeband, gestickte Organe, Schmuck aus Pattex und vieles mehr. Unter dem Motto "Manhattan" stehen die Fotografien, die Bianca Patricia Isensee vom 13. Oktober an zeigt, und "Malerei aus München" bieten Nejat Baydar, Hansjoerg Dobliar und Leonhard Hurzlmeier (24. November). Man darf also gespannt sein.

© SZ vom 10.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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