Kreisklinik Ebersberg:Geldsegen für Notaufnahme

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Neubau am Krankenhaus wird zum Teil aus Erbe finanziert

Von Serafina Rumm, Ebersberg

Als die Baldhamerin Ehrentraud Jakob im Oktober 2017 verstorben ist, hinterließ sie der Kreisklinik Ebersberg ein "Millionenerbe": Insgesamt ist von einem Betrag von neun bis zehn Million Euro auszugehen, wie Stefan Huber auf Nachfrage sagt. Der Betrag ihres Erbes sei jedoch schwer zu schätzen, da der Hauptanteil des Geldes aus Immobilienerlösen käme, so der Geschäftsführer der Kreisklinik. Nach über drei Jahren steht außerdem endlich fest: Mehr als die Hälfte des Erbes fließt in den Bau der neuen Notaufnahme.

Hervorzuheben sei allerdings, so Huber, dass das Erbe nicht direkt an die Kreisklinik, sondern an den Landkreis Ebersberg ging. Somit hatte die Kreisklinik zwar ein Vorschlagsrecht, als im Kreistag über die Verwendung des Geldes entschieden wurde, aber der finale Beschluss, darüber was mit dem Geld passiert, lag nicht bei der Klinik. Trotzdem findet Stefan Huber die Entscheidung gut, dass neben einigen Beschlüssen über Einzelmaßnahmen, der Großteil des Erbes nun in den Bau der neuen Notaufnahme investiert wird, sagt er.

Nach dem Abriss der bestehende Notaufnahme an der Pfarrer-Guggetzer-Straße im nächsten Herbst, soll der Bau an der Münchnerstraße vor allem vom Freistaat gefördert werden. Der Landkreis trage die Restkosten der Investition, mithilfe des Erbes von Ehrentraud Jakob. Für den Neubau rechnet der Geschäftsführer nach bisheriger Prognose zurzeit mit Kosten in Höhe von etwa 17,5 Millionen Euro: Der Freistaat bezuschusse das Projekt dafür mit etwa 10,5 Millionen Euro - aus dem Erbe von Ehrentraud Jakob sollen ungefähr sechs Million Euro dazukommen.

Der Baldhamerin sei es schon zu Lebzeiten ein großes Anliegen gewesen, dass das Geld in den Bau und die Infrastruktur des Krankenhauses gesteckt wird, sagt Stefan Huber im Gespräch. Das Geld sollte nach ihrem Wunsch vor allem den Menschen in der Klinik, den Patienten, zugute kommen. Denn schon vor ihrem Tod hatte Ehrentraud Jakob mit einer großzügigen, damals anonymen, Spende von 300 000 Euro dazu beigetragen, dass unter anderem alle Patientenzimmer rollstuhlgerecht ausgebaut werden konnten.

© SZ vom 22.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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