Kreatives Engagement:Bewegte Kunst zum Thema Krieg

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Die Artisten von "Movimento" gestalten Gedenkfeier

Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Einen Beitrag zur intellektuellen wie emotionalen Auseinandersetzung mit den Themen Nationalsozialismus, Krieg, Flucht, und Vertreibung leisten in besonderer Weise auch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Grafing in der Gruppe "Movimento", unterstützt durch den Chor des Würzburger Matthias Grünewald Gymnasiums. Am Vorabend des Jahrestages findet in der Würzburger Johanniskirche eine Gedenkveranstaltung statt. Würzburg wurde nur zwei Monate vor Kriegsende bei einem Bombenangriff zu fast 90 Prozent zerstört und in langen Jahren gemeinsamer Arbeit wieder aufgebaut.

Das Veranstaltungsformat trägt diesem besonderen Datum Rechnung. Bewegungskunst, Tanz, Musik und Videoprojektionen, begleitet von Texten zum Thema Krieg, Trümmerzeit und der Phase des Neubeginns, fügen sich zu einem Ganzen. Die künstlerische Gestaltung übernimmt dabei die Grafinger Akrobatengruppe Movimento: "Bis Krieg uns lehrt, was Frieden bedeutet", so lautet der Untertitel der Veranstaltung. Harald Parigger, Direktor der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und ehemaliger Schulleiter des Gymnasiums Grafing, betont die Funktion des 8. Mai 1945: ein Tag, an dem man schockiert, entsetzt und voller schmerzlicher Trauer an den bis heute schlimmsten aller Kriege denkt, angezettelt von Deutschland, von der nationalsozialistischen Diktatur. Dieser Tag sei jedoch auch ein Tag der Hoffnung, der Hoffnung auf dauerhaften Frieden, der die Menschen auffordere, aus der Erinnerung heraus für die Zukunft zu arbeiten und den Nachkommen den Boden zu bereiten, damit sie wiederum in Frieden leben und weiterhin für ihre Kinder den Frieden sichern können.

Landtagspräsidentin Barbara Stamm verdeutlicht, dass der zunehmende zeitliche Abstand zum Krieg nicht dazu führen dürfe, dass der Frieden nicht weniger wertgeschätzt werde. Deshalb freue es sie besonders, dass bei dem Gedenken Jugendliche eine so wichtige Rolle spielen. Sie und Kultusminister Ludwig Spaenle, vertreten durch Staatssekretär Bernd Sibler, übernehmen die Schirmherrschaft über die Veranstaltung. Vom einstigen neugotischen Kirchenbau in Würzburg blieb nur einer der Türme stehen. Man hat ihn nicht abgerissen, sondern in ein neues Gotteshaus integriert. Es sei ein schönes Zeichen, dass gerade hier viele Menschen zusammenkommen, um mit einem Friedensfest der 70. Wiederkehr des Kriegsendes zu gedenken, sagt Sibler.

Die Gedenk-Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 7. Mai, um 21 Uhr in der St. Johanniskirche, Hofstallstraße 5, in Würzburg. Der Eintritt ist frei, Einlasskarten sind bei der Stadt Würzburg und der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit erhältlich unter der Mailadresse uta.loehrer@stmbw.bayern.de

© SZ vom 27.04.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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