Kostenanstieg in Zorneding:Kindergärten machen Miese

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Zornedinger Pfarrgemeinde beantragt bei Gemeinde hohen Defizitausgleich

Von "außergewöhnlich hohen Werten" ist die Rede in einem Schreiben der katholischen Pfarrgemeinde an das Zornedinger Rathaus. Darin geht es um die Defizite, die sich aus dem Betrieb der drei katholischen Kindergärten am Ort - St. Martin, Pfarrer Paulöhrl und St. Georg - ergeben und die seit 1996 jährlich von der Gemeine beglichen werden. Heuer allerdings fällt diese Summe tatsächlich deutlich üppiger aus als noch in den Vorjahren: Für den Zeitraum von September bis Dezember 2019 hat sich ein Fehlbetrag von rund 332 000 Euro angesammelt. Das liege vor allem an hohen Personalkosten, aber auch am Ausfall von Beitragszahlungen, heißt es in dem Schreiben der katholischen Pfarrgemeinde.

Wie stark sich indes die Coronakrise auf das laufende Kindergartenjahr auswirken wird, lässt sich der Pfarrgemeinde zufolge noch kaum einschätzen. Auf die Gemeinde Zorneding dürfte jedenfalls auch für 2020 ein größerer Betrag zukommen. Man rechnet bereits mit einem Defizit von rund einer halben Million Euro - was in der jüngsten Gemeinderatssitzung nicht jeden freute. Die beantragten Summen seien inzwischen doch recht hoch, bemerkte Robert Strobl (CSU). Bürgermeister Piet Mayr (CSU) kündigte an, deshalb das Gespräch mit dem Träger suchen zu wollen.

An dem hohen Fehlbetrag vom Ende des Vorjahres trägt Corona zunächst keine Schuld. Dieser resultiere vielmehr daraus, dass man in diesen vier Monaten fünf Gehälter habe zahlen müssen, wegen Weihnachtsgeld und Sonderzahlungen, heißt es von der Pfarrgemeinde. Zudem sei bereits im September die von der Gemeinde genehmigte Arbeitsmarktzulage ausbezahlt worden, deren Mitfinanzierung über die Kindergartenbeiträge allerdings erst zum Angang dieses Jahres eingeführt wurde.

Deutlich unklarer hingegen ist, wie sich das Defizit im laufenden Kindergartenjahr gestalten wird. "Da wir in allen drei Einrichtungen vom ersten Tag des Lockdown an Notbetreuungen angeboten haben, war es uns nicht möglich, Kurzarbeit anzumelden", schreibt die Pfarrgemeinde. Gleichzeitig aber bleibe die vom Freistaat angebotene Beitragsübernahme deutlich unter den Elternbeiträgen zurück. Die Einrichtungsleitungen seien deshalb angewiesen worden, auf aufschiebbare Ausgaben zunächst zu verzichten, zumal die Kosten für Desinfektionsmittel und Masken ohnehin nicht unerheblich seien.

© SZ vom 28.09.2020 / aju - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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