Kommentar:Ebersberg in der Vorreiterrolle

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Es hat lange gedauert, bis der Ebersberger Pflegestützpunkt endlich realisiert wurde. Dafür ist er nun richtig gut geworden

Von Johanna Feckl

Was lange währt, wird endlich gut. Manchmal behält diese Phrase tatsächlich recht - wie im Falle des Ebersberger Pflegestützpunkts. Mehr noch, die Beratungsstelle ist nicht nur endlich gut, sondern sogar sehr gut: Drei engagierte Beraterinnen, die durch ihre langjährige Erfahrung aus der Pflege nicht besser wissen könnten, welche Anliegen Betroffene und deren Angehörige plagen. Eine enge Zusammenarbeit mit der Vor-Ort-Beratung des Bezirks in Person von Christine Deyle, die durch ihre vorangegangene Tätigkeit als Leiterin des Fachdienstes für pflegende Angehörige bei der Ebersberger Caritas bestens vertraut mit der Thematik ist. Und Teamleiter Jochen Specht, dessen Betriebskonzept für den Pflegestützpunkt nur allzu gerne als Vorlage für gleiche Vorhaben anderer Kommunen dient.

Ein halbes Jahr nach Eröffnung und damit drei Jahre, nachdem die Idee zum erstem Mal in einer Sitzung des Sozialausschusses im Ebersberger Kreistags diskutiert wurde, ist der Pflegestützpunkt nun mit der maximal möglichen Stärke besetzt, mit 2,38 Vollzeitkräften. Die lange Zeit bis zur Eröffnung hat das Landratsamt nicht ungenutzt verstreichen lassen: Bereits bevor der Rahmenvertrag zwischen den bayrischen Bezirken sowie Pflege- und Krankenkassen Ende 2019 dies ermöglichte, bekannte sich der Landkreis zu einem sogenannten Angestelltenmodell. Dabei sind die Beraterinnen und Berater eines Pflegestützpunktes beim Landratsamt angestellt - zuvor gab es nur die Möglichkeit einer Kooperation mit Personal der Kranken- und Pflegekassen. Etwas, das eher schlecht als recht funktionierte. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Ebersberger Landratsamt hatten viele Vorüberlegungen getroffen, sodass unmittelbar nachdem der neue Rahmenvertrag geschlossen war der Landkreis als erste Kommune in Bayern mit der Umsetzung beginnen konnte.

Nicht nur wenden sich mittlerweile beinahe wöchentlich Kommunen aus ganz Bayern mit ihren Fragen an Ebersberg, auch wird die Arbeit des Pflegestützpunktes auf der diesjährigen Sozialmesse "Consozial" als Praxisbeispiel vorgestellt. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Kranken- und Pflegekassen, des bayerischen Landkreistages sowie des Bezirkes Oberbayern wird das Ebersberger Team dort von seiner täglichen Arbeit berichten. Die Vorreiterrolle, die der Landkreis in Sachen Pflegestützpunkt einnimmt, steht ihm ziemlich gut!

© SZ vom 27.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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