Klassik:Majestätische Chöre

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Mendelssohns "Elias" in der Stadtpfarrkirche Ebersberg

Sein Oratorium "Elias" beschäftigte Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 bis 1847) sehr lange: Erste Äußerungen dazu finden sich bereits 1836, der Abschluss der Orchesterpartitur jedoch erfolgte nach Angaben des Komponisten erst 1846, also zehn Jahre später. Allerdings hat sich der Aufwand gelohnt: Schon bei den Erstaufführungen wurde der "Elias" als Meisterwerk umjubelt und blieb seither ein Hauptwerk des Oratorienrepertoires. Die einzige Konkurrenz stellte lange Zeit allein Händels "Messias" dar. Die Ebersberger können sich nun live von der Größe dieses Werkes überzeugen: Am Samstag, 1. Dezember, um 19 Uhr wird der "Elias" in der Stadtpfarrkirche Sankt Sebastian in einer erlesenen Besetzung aufgeführt.

Zum Erfolg des Oratoriums mag auch die Wahl des Stoffes beigetragen haben: Es schildert wesentliche Szenen im Leben des Propheten, von dessen Wirken im Alten Testament berichtet wird. Dazu gehören die Ankündigung der Dürre und die Flucht, das Gottesurteil auf dem Karmel, die Flucht zum Horeb und die Entrückung. Denn Elias' beeindruckende prophetische Laufbahn endet so dramatisch wie speziell: Er ist der einzige Mensch im Alten Testament, der keines natürlichen Todes stirbt, sondern per Wirbelsturm entrückt, also in den Himmel aufgenommen wird. Was für eine grandiose Vorlage für den vom Juden- zum Christentum konvertierten Mendelssohn Bartholdy also, in dem die Vorstellung des Verbindenden von Altem und Neuem Testament sehr lebendig gewesen sein muss. In diesem Geist ist jedenfalls auch sein Elias geschrieben.

Das Oratorium enthält denn auch musikalisch alles, was man sich nur wünschen kann: Packende und dramatische, aber auch erhabene und majestätische Chöre, wunderbare Arien, großartige Rezitative und Ensemblesätze, und zwar im Zusammenspiel mit einem großen Orchester, das mit Streichern, der kompletten Holzbläserfamilie, vier Hörnern, drei Posaunen, einer Tuba, zwei Trompeten und einer Orgel besetzt ist. In Ebersberg musizieren die Solisten Priska Eser (Sopran), Sabine Staudinger (Alt), Carsten Müller (Tenor), Klaus Reiter (Bass), die Cantores iuvenes Sti. Sebastiani (Jugendchor) sowie Chor und Orchester von Sankt Sebastian unter der Leitung des Ebersberger Kirchenmusikers Markus Lugmayr. Karten zum Preis von 22 Euro (Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sind frei) sind erhältlich an der Abendkasse oder im Vorverkauf unter (08092) 85 29 10 (nummerierte Plätze).

© SZ vom 29.11.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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