Kitas in Vaterstetten:Teure Kinder

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CSU und Freie Wähler streiten über München-Zulage für Erzieher

Die Vaterstettener CSU will sparen, wenn es darum geht, wer die Kosten für die Betreuung der Kinder übernehmen soll. Nicht die Gemeinde soll die München-Zulage an die Kitaträger zahlen, sondern die Eltern. Zu hoch sei die zusätzliche Belastung für den Gemeindehaushalt. Die CSU empfiehlt den Trägern, ihren Mitarbeitern die höheren Gehälter zu zahlen und sich das Geld anschließend bei den Kostenverursachern - den Eltern - zurückzuholen. Die Freien Wähler sehen das anders: Sie halten die Finanzierung durch die zusätzliche Förderung des Freistaats für machbar, demnach müssten weder Gemeinde noch Eltern mehr zahlen - im Gegenteil, möglicherweise bliebe sogar noch etwas übrig.

Geht es nach dem Vaterstettener CSU-Bürgermeisterkandidaten Leonhard Spitzauer und den CSU-Gemeinderatskandidaten sollen Eltern künftig mehr für die Kindesbetreuung in der Gemeinde ausgeben. Zwischen zehn und 20 Euro mehr pro Monat und Kind, so rechnen die Christsozialen in einem Positionspapier vor, würde es die Eltern kosten, die München-Zulage für die Erzieher zu übernehmen. Im Fall des Kinderhauses Katharina von Bora wären es genau 15 Euro obendrauf. Die CSU hält das für "die meisten Eltern verkraftbar". Für diejenigen, die das nicht schaffen, stellt sich die Partei einen Härtefallfonds vor, der jährlich auf ein Volumen von 50 000 Euro gedeckelt ist. Daraus könnten dann die Mehrkosten für bedürftige Familien übernommen werden. Würde die Gemeinde alleine die Kosten tragen, müsste sie pro Jahr 500 000 bis 600 000 Euro aufbringen - Geld, das sie aus Sicht der CSU nicht hat.

Die Freien Wähler, die sich für die Zahlung der München-Zulage bei Erziehern und Pflegekräften einsetzen, sehen das Dilemma der CSU nicht. Ihrer Meinung nach müssen weder Eltern noch Gemeinde für die zusätzlichen Kosten aufkommen. Sie argumentieren, dass eine zusätzliche kindbezogene Förderung durch den Freistaat von 100 Euro je Kind die Mehrkosten deckten. Die Fördermittel würden direkt an die Träger weitergeleitet, für die Gemeinde handele es sich dabei um einen "durchlaufenden Posten". Und mehr noch: Nach der Rechnung der Freien Wähler würde sogar noch Geld übrig bleiben, um die Elternbeiträge zu senken: Kämen auf einen Erzieher fünf Kinder, so beliefe sich die Förderung des Freistaats auf 500 Euro pro Monat. Die München-Zulage für die Erzieher beliefe sich dagegen nur auf 150 Euro pro Monat. Weil die Gemeinde die Mieten der Kindergärten für die Träger bezahle, seien weitere Zuschüsse außerdem nicht nötig, betonen die Freien Wähler.

© SZ vom 25.02.2020 / SIGR - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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