Kirchseeon:Sportheim kostet mehr

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Bürgermeister Udo Ockel, hier beim Richtfest im Juni, stellt die Mehrkosten nicht infrage. (Foto: Christian Endt)

Gemeinde zahlt insgesamt 1,4 Millionen für den Neubau

Dass der ATSV derart finanziell von der Marktgemeinde gefördert wird, dürfte nicht jeder in Kirchseeon gut finden. Allen voran kritisierte nun die Grünen-Fraktion im Gemeinderat, dass der geplante Neubau eines Sportheims neben dem Fußballplatz erneut teurer wird. So viel öffentliche Gelder in den Sportverein zu investieren, sei nicht die Aufgabe einer Gemeinde, stellte die Fraktionssprecherin Andrea Oberhauser-Hainer klar. Und weiter: "Ich bin total sprachlos." Der Grund: Die Verwaltung teilte eine Kostensteigerung von 111 554 Euro mit. Damit ergibt sich eine Gesamtsumme von 1,461 Millionen Euro - für die Grünen-Gemeinderäte eindeutig zu viel.

Noch 2015 hatte die Verwaltung mit Kosten von rund 800 000 Euro gerechnet. Stück für Stück hat sich die Summe dann erhöht und wurde von der Mehrheit im Gemeinderat immer wieder neu gebilligt. Bei der jüngsten Sitzung des Gremiums räumte Bürgermeister Udo Ockel (CSU) ein, dass er bei den Planern des Sportheims früher hätte nachfragen müssen, um mit höheren Kosten zu kalkulieren. Er hätte aber, verteidigte Ockel, nichts von dem, was das Projekt an Ausstattung brauche, in Zweifel gezogen. So unterstütze der Verwaltungschef die nachträglichen Kosten, die jetzt auf die Gemeinde zukommen - beispielsweise aus dem Bau einer weiteren Schuhwaschanlage. Kosten: mehr als 17 000 Euro. Andrea Oberhauser-Hainer konnte hingegen nicht nachvollziehen, wieso es eine weitere Waschanlage brauche, wenn es bereits eine Anlage vor dem jetzigen Sportheim gebe, die auch zukünftig genutzt werden könne. Auch eine Verkabelung des neuen Sportheims für EDV, Lautsprecher und Satellitenempfang sehen die Grünen kritisch. Solche Dinge soll der ATSV und nicht die Gemeinde bezahlen. Kostenpunkt mehr als 7500 Euro. SPD-Fraktionssprecher Thomas Kroll äußerte ebenfalls bedenklich, dass es "wahnsinnige finanzielle Brocken" seien. Gegen die Kostenerhöhung stimmten letztendlich nur die Grünen.

Das ATSV-Sportheim ist nicht das einzige Großprojekt in der Marktgemeinde, das mit immer höheren Kosten für Unruhe sorgt. Auch das geplante Kinderhaus und die Sanierung der Grund-und Mittelschule kamen deutlich teurer, als von der Verwaltung eingeplant.

© SZ vom 12.11.2016 / chol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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