Kirchseeon:Schulsanierung kostet Millionen

Lesezeit: 2 min

Für den Umbau und die Aufstockung des bestehenden Gebäudes in Kirchseeon muss sich die Marktgemeinde massiv verschulden

Von Christoph Hollender, Kirchseeon

In den kommenden zwei Jahren hat der Markt Kirchseeon viel vor - ein Großprojekt reiht sich an das nächste: Ein Kinderhaus und ein neues ATSV-Heim sollen gebaut werden und die Grund-und Mittelschule Kirchseeon soll saniert und aufgestockt werden. Das alles kostet Geld. Deshalb muss sich die Gemeinde sich mit etwa sechs Millionen Euro massiv verschulden.

Eines der größten Projekte ist die Sanierung der Schule, die mit 6,75 Millionen Euro kräftig zu Buche schlagen wird. Diese Zahl verkündete Franz Balda jetzt im Marktgemeinderat. Er ist der Geschäftsführer des Büros Balda Architekten aus Fürstenfeldbruck, das die Schulhaussanierung plant. Bis zum September 2017 soll die gesamte Maßnahme abgeschlossen sein, prognostiziert Balda. Der laufende Schulbetrieb werde dabei - so gut es möglich ist - nicht beeinflusst, heißt es. Die Arbeiten würden in verschiedenen Etappen ablaufen, so dass es immer nutzbare Klassenzimmer und Räumlichkeiten geben werde. Denn das bestehende Schulgebäude soll im Prinzip erhalten bleiben und werde einfach nur aufgestockt. Dazu müssten am bestehenden Gebäude einige Vorarbeiten geleistet werden, die vor allem die Statik betreffen, erklärte der Architekt Maximilian Venus. Thomas Kroll (SPD) lobte die Entwurfsplanung, mahnte aber zugleich: "Ich hoffe, dass der Ablauf eingehalten wird, ohne den Schulbetrieb zu stören."

Als die größte Herausforderung gilt die Aufstockung eines gesamten Stockwerks auf den bisherigen Langbau. Das soll in den Sommerferien 2016 passieren, so dass zum darauffolgenden Schuljahr die Schüler ein Dach über dem Kopf hätten und es nicht in das Gebäude regne. Das neue Geschoss wird größtenteils aus Holz bestehen. Es soll vorgefertigt geliefert werden und dann vor Ort zusammengesetzt werden - das spare vor allem Zeit, versicherten die Architekten. Die Fassade werde ebenfalls aus Holz bestehen. Die Schüler dürfen sich außerdem auf eine neue Mensa freuen. Im Erdgeschoss soll sie entstehen und Platz für 90 Kinder bieten. Dadurch wird dann auch ein Ganztagsschulbetrieb möglich sein. Auf eine Aula müssen die Schüler zukünftig aber verzichten; allerdings könne die Mensa als Veranstaltungsraum genutzt werden, sagte Maximilian Venus. Das alte Schulgebäude soll zusätzlich thermisch saniert werden, um den Energieverbrauch für Heizung, Warmwasser und Lüftung zu verbessern.

Ob die Kosten am Ende bei 6,75 Millionen Euro bleiben werden, konnte Franz Balda nicht versprechen. Das sorgte im Marktgemeinderat für kritisches Raunen. Die Kostenberechnung sei in Zukunft von "gewissen Schwankungen" und einer sogenannten "Unschärfe" abhängig. Das sei aber normal, sagte Balda, und könne zwischen fünf und zehn Prozent ausmachen. Bürgermeister Udo Ockel sagte, dass in den Betrag noch keine Fördergelder eingerechnet worden seien. Laut Informationen der Gemeinde könnten das bis zu 675 000 Euro sein. Unabhängig von dieser Förderung muss die Gemeinde Kredite aufnehmen, um das gesamte Projekt zu finanzieren. Der Marktgemeinderat stimmte für die Entwurfsplanung und erteilte das gemeindliche Einvernehmen.

© SZ vom 25.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: