Kirchseeon:Gemeinderat entscheidet sich gegen Versicherung

Hochwasser, Sturzfluten und dergleichen sind in Bayern vor allem in den vergangenen Jahren keine Seltenheit mehr gewesen. Für den Schaden, der dadurch entstanden ist, wurde den Kommunen bislang eine staatliche Soforthilfe gewährt - das soll sich nun aber ändern. Trotzdem hat sich der Kirchseeoner Gemeinderat gegen eine Elementarschadenversicherung für die Liegenschaften des Marktes entschieden.

Ende März 2017 stellte die Bayerische Staatsregierung per Kabinettsbeschluss dafür die Weichen, dass vom 1. Juli 2019 an Unwetter-Opfern keine staatliche Soforthilfe gewährt wird. Davon sind aber nur jene Gebäude betroffen, die auch wirklich versicherbar gewesen wären. Extremwetterereignisse nehmen zu, und viele Hausbesitzer unterschätzen die Gefahr, Opfer von Starkregen oder Hochwasser zu werden. Auch kommunale Gebäude werden daher häufig nicht abgesichert. Da aber immer wieder Orte betroffen sind, die nicht in den sogenannten gefährdeten Überschwemmungsgebieten liegen, wurde den Gemeinden geraten, eine Elementarschadenversicherung für ihre Liegenschaften abzuschließen.

Wie die Zweite Bürgermeisterin Barabara Burgmayr-Weigt (CSU) bei der jüngsten Kirchseeoner Gemeinderatssitzung verkündete, hatte die Verwaltung von ihrem Gebäudeversicherer ein Angebot dafür eingeholt. Für alle Objekte zusammen liege der jährliche Versicherungsbeitrag bei knapp über 18 000 Euro - ohne Selbstbehalt. Bei einem Selbstbehalt von 5000 Euro, liege der Betrag bei 9000 Euro jährlich.

"Doch bei uns gibt es keine Überschwemmungen", gab Burgmayr-Weigt zu bedenken. In der Nähe gebe es keine größeren Gewässer oder Hanglagen, wodurch Unwetterschäden zu erwarten wären. Der Meinung war auch der Gemeinderat, der den Abschluss einer Elementarschadenversicherung für Liegenschaften des Marktes Kirchseeon mit nur einer Gegenstimme ablehnte.

© SZ vom 11.09.2017 / sala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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