Kirchseeon:Der erste Streich

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Erster öffentlicher Auftritt: Der Wahlkurs Streicher beim diesjährigen Sommerkonzert. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Schüler am Gymnasium Kirchseeon testen Violine & Co

Auf eine besondere Musikstunde können sich die Schüler der 5. Klassen am Gymnasium Kirchseeon freuen: Am Dienstag, 20. September, werden in der Zeit von 9 bis 12.20 Uhr die Geigen- und Bratschenlehrerin Mirjam Sendtner, der neu gewonnene Kontrabassist Sepp Ametsbichler sowie Rafael Gütter mit seinem Cello als koordinierender Leiter im Team eine Praxisstunde mit Streichinstrumenten gestalten und ihr junges Publikum mit deren Spielweise vertraut machen.

Als die neuen Fünftklässler vor einigen Tagen ihre neue Schule betraten, waren nicht wenige von ihnen bereits gut über den kostenlosen Streicherunterricht und das starke musische Profil der Schule informiert. Seit fast zehn Jahren gibt es an der Schule dieses eigens konzipierte Streicherklassenmodell. Einige Schüler, so Rafael Gütter, Fachbeauftragter Musik, hätten ihre Entscheidung für diese Schule sogar genau aus diesem Grund getroffen. Jedoch könnten sich die meisten kaum vorstellen, wie man aus so einem Streichinstrument auch gut klingende Töne hervorbringe und was man sonst noch alles dazu brauche, erklärt Gütter aus seiner Erfahrung als Musikpädagoge.

Gütter, Sendtner und Ametsbichler werden Unterschiede und Spielweisen der Instrumente demonstrieren, vor allem aber jedem Schüler die Möglichkeit geben, erste Spielversuche zu unternehmen. "Der praktische Zugang wird sicherlich in den Kindern wieder eine freudevolle Faszination für diese besondere Instrumentenfamilie auslösen", sagt Gütter. Ziel der Stunde sei, bei den Schülern Interesse am Spielen eines Streichinstruments zu wecken. Jeder interessierte Schüler der 5. Jahrgangsstufe erhält dabei die Möglichkeit, sich für einen kostenlosen Instrumentalunterricht auf einem der Streichinstrumente für ein Jahr anzumelden.

Der gehe nicht zu Lasten des gerade in der 5. Jahrgangsstufe so grundlegenden "normalen" Musikunterrichts, sagt Gütter, sondern werde als Ergänzung angeboten. Die Schüler können sich frei für eines der Streichinstrumente entscheiden. Zielgruppe sind hierbei Anfänger. Die oft hohe Hemmschwelle, ein Streichinstrument zu erlernen, soll dadurch erleichtert werden. In Kooperation mit der örtlichen Musikschule sowie privaten Musiklehrern findet der für die Schüler kostenlose Unterricht in kleinen Gruppen einmal wöchentlich statt. Um für die Zeit des Unterrichts ein eigenes Streichinstrument zu besitzen, helfe das Gymnasium koordinierend bei der Beschaffung. Sehr günstige Konditionen und keinerlei langfristige Bindung erleichterten es vielen Eltern, den Wunsch des Kindes zu ermöglichen.

Eine Besonderheit der vollen Ausbaustufe ist eine zusätzliche zweite Unterrichtsstunde pro Woche, in der sich alle Geiger, Bratscher, Cellisten und Kontrabassisten treffen. In diesem Streichorchester werden erste Erfahrungen im Zusammenspiel gesammelt. "Das Gemeinschaftserlebnis beim Musizieren und das Lernen in der Gruppe beflügelt die Schüler gerade in der nicht immer ganz einfachen Anfangsphase und bereite sie früh auf das Orchesterspiel vor. Wenn dann ein Stück gemeinsam mit dem fortgeschrittenen Schulorchester eingeübt, auf der für alle Musiker am Gymnasium angebotenen Chor- und Orchesterfahrt ausgearbeitet und schließlich beim Sommerkonzert vor Publikum aufgeführt wird, so stellt dies meist den Höhepunkt der Arbeit dar", weiß Gütter. Mehr als die Hälfte der Schüler setzten danach den Unterricht fort, entweder an der Musikschule oder bei einer privaten Lehrkraft.

© SZ vom 19.09.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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