Kirchseeon:Damit der Ort flüssig bleibt

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Kirchseeon will bis zum Jahr 2021 seinen Wasserpreis senken

Von Sandra Langmann, Kirchseeon

Wenn es so weiter geht, könnte der Wasserpreis in der Gemeinde Kirchseeon bis zum Jahr 2021 gesenkt werden. Dies teilte der kaufmännische Werksleiter Robert Ess bei der jüngsten Werkausschusssitzung des Wasserwerks Kirchseeon mit. Einige Sanierungen stünden in den nächsten Jahren an, doch da keine vollständige Wasserleitungssanierung vorgesehen sei, können dem Verwaltungs- und Vermögenshaushalt 203 000 Euro zugewiesen werden. Somit gibt es im Verwaltungshaushalt einen Überschuss von 40 000 Euro.

Was die Rohrbrüche anbelangte, konnte Bürgermeister Udo Ockel (CSU) ebenfalls eine positive Bilanz ziehen. In letzter Zeit habe es deutlich weniger Vorfälle gegeben. Zuvor sei des öfteren viel Wasser verloren gegangen, beim Rohrbruch an der Bundesstraße sei etwa Wasser ausgelaufen, doch nicht an die Oberfläche gedrungen und somit vorerst nicht sichtbar gewesen. Nun sei man gut ans Leitungsnetz angebunden, jedoch sei es eine Überlegung wert, sich zu einem größeren Verbund mit anderen Gemeinden zusammenschließen, so Ockel.

Mit dem Überschuss soll in der Gemeinde nun investiert werden. Der Vermögenshaushalt sieht im Jahr 2017 eine Gesamtinvestition in Höhe von 180 000 Euro mit zuzüglich 144 000 Euro für die Tilgung von Kreditkarten vor. Auch die Planung eines neuen Brunnens im Ebersberger Forst oder eines Notverbundes stehe im Raum. Doch das wollte Ockel erst im nächsten Ausschuss in einigen Monaten diskutieren. Mit den Rücklagen, denen 2017 zirka 29 000 Euro zugeführt werden können und somit voraussichtlich auf 68 000 Euro steigen werden, können die Wasserleitungen aus Asbest in der Waldbahn und in der Riedlingerstraße im kommenden Jahr saniert werden. 2017 werden für die Planung 25 000 Euro veranschlagt, die Sanierung wird sich 2018 auf 150 000 Euro belaufen. Dasselbe gilt auch für die Wasserleitungssanierungen Am Bahnsteg und am Dachsberg, für deren Planung ebenfalls 25 000 Euro vorgesehen sind. Die Ausführung soll dann 2020 erfolgen und 143 000 Euro kosten. Sollten es zu keinen außergewöhnlichen Vorkommnissen kommen und keine weiteren Sanierungen anstehen, bis auf die geplante Wasserleitungssanierung in der Osterseeoner Straße 2021, sollte es möglich sein, den derzeitigen Wasserpreis von 1,40 Euro pro Kubikmeter zu senken. Des Weiteren wurde eine Kreditaufnahme in Höhe von 100 000 Euro im Wirtschaftsplan des Wasserwerkes Kirchseeon für das Jahr 2017 festgesetzt. Damit sollen die Mittel für die Planung eines neuen Brunnens oder Notverbundes, die in diesem Jahr eingestellt wurden, finanziert werden.

Zudem ging es beim Werkausschuss des Wasserwerks auch um den Jahresabschlussplan 2015, der von Robert Ess vorgetragen wurde. 2015 entstand ein Bilanzverlust von 14 700 Euro. Die Gewinn- und Verlustrechnung schloss Ende 2015 mit einem Verlust von 24 000 ab, im Jahr 2014 gab es hingegen einen Gewinn von 101 700 Euro. Ein Bürger zeigte sich darauf sehr verwundert. Das Jahr 2015 sei nun doch schon einige Zeit her, er verstehe nicht, warum der Jahresbericht 2015 erst jetzt präsentiert wurde. Es sei vorgesehen, dass innerhalb von neun Monaten nach Schluss des Wirtschaftsjahres geprüft werden müsse. Nun sei man deutlich darüber. Man bemühe sich, diesem Ziel näher zu kommen, versicherte Ockel. Damit das erreicht werde könne, soll der Prüfauftrag bereits sechs Monate vor Ablauf des Prüfungsjahres erteilt werden. Wie in den Jahren davor werde die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft schon jetzt beauftragt.

Bürgermeister Ockel überlegt auch in einen Funkwasserzähler zu investieren. Ein Wechsel von mechanischen Wasserzählern auf Funk koste zwar entsprechend, aber würde sich auf jeden Fall rentieren, ist Ockel überzeugt. Da der Funkzähler viele Vorteile mit sich bringe, wolle man beim nächsten Werkausschuss darüber diskutieren. Der Wasserstand könne schneller abgelesen werden, da das Signal 400 Meter weit sende. Alle Zähler könnten somit an einem Tag abgelesen werden. Da der Funkzähler alle vier Minuten sende, könnte auch ein Rohrbruch rasch erkannt werden. Der neue Zähler, so Ockel, sei zwar doppelt so teuer wie sein Vorgänger, halte dafür doppelt so lange.

© SZ vom 19.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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