Eine besondere Sehenswürdigkeit ist seit kurzem im Kirchseeoner Heimatmuseum am Sportplatzweg zu besichtigen. Es handelt sich um eine Tischplatte, die bei dem seit einigen Jahren nicht mehr existierendem Altwirt stand. Die Tischplatte gehörte zum Stammtisch der Seetaler. Sie war für die Seetaler Trachtler eigens angefertigt worden. Ein unbekannter Künstler hat die Tischplatte mit Motiven aus Kirchseeon bemalt. Daher ist das Objekt eine Kuriosität. Die Stammplätze der Mitglieder waren mit deren Spitznamen markiert. Die auf der Tischplatte dargestellten vier Trachtler sollen die Familie des Schöpfers der Platte, Hans Schedlbauer, zeigen. Der Uhu wird Alois Ritz zugeschrieben. Der Zaunkönig auf dem Rand des Brunnens soll Georg Murrs Spitznamen darstellen. Die Platte ist an einer Wand vor dem Musemseingang angebracht worden.
Der Verein für Heimatkunde Kirchseeon öffnet sein Heimatmuseum wieder am Sonntag, 14. Februar, zwischen 14 und 16 Uhr. Zu sehen sind neben der Tischplatte die Ausstellung "Winterarbeit - wenn's draußen stürmt und schneit", sowie die Neuerwerbungen des vergangenen Jahres. Dazu zählt auch eine neue Vitrine. Dort sind nun der 3200 Jahre alte Bronzemeißel ausgestellt, der 2002 in der Nähe des Waldfriedhofs gefunden wurde. Außerdem ist eine Nachbildung des Widders von Sempt zu sehen, eine keltische Figur, die etwa sechs Kilometer nördlich von Eglharting gefunden wurde. Das Original ist in der archäologischen Staatssammlung.
In der neuen Vitrine kann nun auch das älteste Werkzeug, das der Verein besitzt, präsentiert werden. Es handelt sich um einen mit Schnitzereien verzierten Nuthobel aus dem Jahr 1781. Der Eintritt ins Museum im ersten Stock der ATSV-Halle ist kostenlos. Für Gruppen oder Schulklassen können unter Telefon (08091) 44 00 auch außerhalb der Öffnungszeiten Besichtigungen vereinbart werden.