Kirchseeon:Arbeitskraft erhalten

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Das Berufsbildungswerk informiert über die Wiedereingliederung von Langzeit-Kranken

Beratung, Vorsorge und Wiedereingliederung in den Beruf sind das Thema einer Expertenrunde gewesen, die sich im Berufsförderungswerk (BFW) in Kirchseeon getroffen hat. Über 20 Vertreter von Firmen, Behörden und Beratungsagenturen informierten sich über die praktischen Möglichkeiten des gesetzlich vorgeschriebenen "Betrieblichen Eingliederungsmanagements" (BEM). Im Zentrum der jährlichen BFW-Expertenrunde standen diesmal die Erfahrungen und Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung.

Eine Wiedereingliederung stehe Beschäftigten nach sechs Wochen krankheitsbedingter Fehlzeit zu und könne ganz unterschiedlich aussehen, erklärte Stefan Maier, der das Betriebliche Eingliederungsmanagement für die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd mit aufgebaut hat. Von einfachen technischen Hilfen wie einem höhenverstellbaren Tisch über vorübergehende Arbeitserleichterungen bis hin zur Heimarbeit habe er schon verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Ziel sei es jeweils, die Arbeitskraft des Betroffenen zu erhalten. "Dafür ist es wichtig, eine Vertrauensbasis zu schaffen", schilderte Maier seine Erfahrungen. "BEM ist immer freiwillig, darum sollte man nicht nur förmlich einladen, sondern auch die Mundpropaganda muss stimmen. Und sie stimmt, wenn das Ergebnis passt."

Damit Krankheit nicht zum Regelfall wird, biete die Rentenversicherung auch Präventionsleistungen an, erklärte Marion Kiem von Rentenversicherung Bayern Süd. Hier würden Mitarbeiter in vier Phasen zu einem gesünderen und erfüllteren Lebensstil angeleitet: Zunächst bekommen die Teilnehmer in einem Klinikaufenthalt Grundlagen und Handreichungen vermittelt, die sie in einer anschließenden ambulanten Trainingsphase konkret umsetzen sollen. Danach ist in der dritten Phase Eigeninitiative gefragt: Der neue Lebensstil muss als Gewohnheit in den eigenen Alltag integriert werden. Zu guter Letzt sollen die Teilnehmer in einer "Refresher"-Einheit ihre Erfahrungen reflektieren und dauerhaft festigen. Um diese Angebote in den Unternehmen bekannt zu machen, biete die Rentenversicherung einen bundesweit kostenlosen Firmenservice an, der eine Lotsenfunktion in der vielfältigen Angebotslandschaft erfülle.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Bericht über ein deutsch-österreichisches Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, kreative Wiedereingliederungsmaßnahmen Maßnahmen zu entwickeln.

Beratung und Informationen rund um das Thema bietet das "Case-Management" des Berufsförderungswerks unter der Telefonnummer (08091) 51 33 10 oder der E-Mail-Adresse cm@bfw-muenchen.de.

© SZ vom 18.11.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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