Kinderbetreuung:Lange Warteliste

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In Poing könnten im Herbst Hortplätze fehlen

Von Barbara Mooser, Poing

Das Familienparadies Poing hat ein Problem: Im Herbst könnten die Hortplätze möglicherweise nicht ausreichen. Laut den Fachleuten in der Gemeinde sind deutlich mehr Familien mit Kindern im Hortalter zugezogen als erwartet. Gerechnet hätte man im Wohngebiet Seewinkel hingegen eher mit mehr Kindern im Krippenalter.

Im neuen Kinderhaus am Bergfeld sind derzeit alle Hortplätze belegt, auch die Mittagsbetreuung hat kaum mehr freie Kapazitäten. Zwar ist der Neubau geräumig, doch er gehört momentan noch zum großen Teil den Schulkindern; während die Grundschule an der Karl-Sittler-Straße im alten Ortszentrum neu gebaut wird, sind die Schülerinnen und Schüler übergangsweise hier untergebracht. Wie Michael Krach, der Chef des Poinger Jugendreferats, kürzlich im Gemeinderat erläuterte, suchen Eltern in Poing für 32 Grundschulkinder zum Schuljahresbeginn im Herbst einen Hortplatz.

Damit diese nicht leer ausgehen, hat die Gemeindeverwaltung bereits verschiedene Möglichkeiten geprüft. So könnten in einer Kita freie Kindergartenplätze in eine Hortgruppe umgewandelt werden. Außerdem könnte ein Teil der Kinder möglicherweise in einer Ganztagsklasse der Anni-Pickert-Grundschule unterkommen. Bis zu 20 Gastkinder des nördlichen und südlichen Sprengels könnten dort aufgenommen werden.

Ganz neu ist die Situation ohnehin laut Krach auch in Poing nicht. Bei der Vergabe von "schulnahen Betreuungsplätzen" habe es in den vergangenen Jahren immer Wartelisten gegeben, die zum Schulbeginn aber dann doch stets abgearbeitet waren. "Ob dies auch zum Schuljahr 2018/2019 eintreten wird, ist derzeit jedoch schwer abzuschätzen", so Krach. Eine temporäre Umwandlung von Krippen- in Hortplätze ist nicht ganz unproblematisch, unter anderem, weil beispielsweise auch Sanitärräume umgerüstet werden müssten. Das kostet Zeit und Geld, auch eine Genehmigung der Regierung von Oberbayern wäre notwendig.

Die Fachleute in der Poinger Gemeindeverwaltung wollen jedenfalls nun in Kooperation mit dem Ebersberger Landratsamt nach möglichen Lösungen suchen. Schon bis zur nächsten Gemeinderatssitzung sollen die Ideen auf dem Tisch liegen - inklusive der Kosten, die dadurch entstehen werden.

© SZ vom 14.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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