Junge Helfer:Erstklässler in der Feuerwehr

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In Pliening gibt es künftig eine Gruppe für Kinder ab sechs Jahren

Die Freiwillige Feuerwehr Pliening will zukünftig auch schon Kinder ab der ersten Klasse an die Feuerwehr heranführen und gründet eine Kinderfeuerwehr. In dieser Gruppe können Mädchen und Jungen von der ersten bis zur sechsten Klasse mitmachen. Mit dem zwölften Geburtstag ist dann der Übertritt zur Jugendfeuerwehr möglich.

Am Donnerstagabend machte der Plieninger Gemeinderat den Weg frei und stimmte einstimmig der Gründung einer Kindergruppe in der Freiwilligen Feuerwehr Pliening zu. Damit ist die Plieninger Gruppe die erste Kinderfeuerwehr in Bayern, die nach der Novellierung des Bayerischen Feuerwehrgesetzes als Bestandteil einer gemeindlichen Feuerwehr gegründet wird. Bisher konnten Kindergruppen nur innerhalb eines Feuerwehrvereins bestehen.

Seit dem 1. Juli erlaubt der Gesetzgeber den Feuerwehren, "für Minderjährige ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr Kindergruppen zu bilden". Für die Kinder gilt dann auch - wie für die Großen - der gesetzliche Unfallversicherungsschutz durch die Kommunale Unfallversicherung Bayern. In den Vereinen erfolgt die Versicherung über den Landesfeuerwehrverband. Bayernweit sind laut Landesfeuerwehrverband rund 5000 Kinder in über 400 Vereinen angemeldet. In Franken sind es deutlich mehr als in Oberbayern. Hier gibt es in den gut 1300 Freiwilligen Feuerwehren des Regierungsbezirks bisher nur 19 Kindergruppen - mit steigender Tendenz, die Plieninger sind nun die Nummer 20.

"Die Motivation zur Gründung einer Kinderfeuerwehr beruht natürlich darauf, Kinder für die Feuerwehr zu begeistern, den Übertritt in die Jugendfeuerwehr zu erreichen und damit neue ehrenamtliche Mitglieder zu gewinnen", erklärt Christian Erl, der Kommandant der Plieninger Wehr. "Oberstes Ziel in der Kinderfeuerwehr muss und soll aber immer der Spaß sein. Auch wenn zum Beispiel die Brandschutzerziehung wichtig ist, werden sich die Aktivitäten der Kinderfeuerwehr nicht nur auf Feuerwehrinhalte beschränken." Der Plieninger Jugendwart Christian Frommeyer ergänzt: "Viele Kinder sind mit zwölf Jahren - das Eintrittsalter für die Jugendfeuerwehr - schon seit Jahren im Sport- oder Musikverein aktiv. Dadurch gehen uns viele verloren, die später keine Zeit mehr haben für ein weiteres Hobby wie die Freiwillige Feuerwehr. Deshalb müssen wir früher auf uns aufmerksam machen." Die Kinder sollen mit einer altersgerechten Betreuung eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung erhalten, bei der sie sich selbst entfalten können und entsprechend spielerisch an unterschiedliche Themen - auch die Feuerwehr - herangeführt werden.

Eine erste Informationsveranstaltung findet am Samstag, 14. Oktober, von 17 Uhr an im Feuerwehrstüberl im Plieninger Rathaus statt. Hierzu lädt die Freiwillige Feuerwehr interessierte Kinder ab der ersten Klasse und deren Eltern ein. Neben den Infos zur neuen Gruppe können die Mädchen und Jungen auch schon einmal im Feuerwehrauto probesitzen.

Die Kinderfeuerwehr Pliening werden Natascha Schleger und Kerstin Meier leiten. Beide sind selbst Mütter, und ihre Sprösslinge können es kaum abwarten, dass es bald los geht. "Ich möchte zur Feuerwehr, weil Mama und Papa auch mitmachen und man da Leuten helfen kann", schwärmt Johanna, die gerade eingeschult wurde. Ihre 31-jährige Mutter Natascha ist schon seit dem 18. Lebensjahr dabei und hat selbst einige Jahre die Jugendgruppe geleitet. Kerstin Meier ist 35 und Quereinsteigerin bei der Feuerwehr: "Mein Freund hat als Kommandant viele Aufgaben in der Feuerwehr, da war es wohl nur eine Frage der Zeit ..." Der angesprochene Christian Erl fügt hinzu: "Natürlich freuen wir uns auch weiterhin über neue Mitglieder, die erst später zur Feuerwehr kommen."

Weitere Infos finden sich auf der Homepage www.ffw-pliening.de und der Facebookseite der Feuerwehr Pliening www.facebook.com/ffwPliening.

© SZ vom 30.09.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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